Kryptowelt

Luzerner Kantonalbank baut ihre Krypto-Services laufend aus

Strassenschild mit der Aufschrift Lombard

Unter den Schweizer Banken haben mehrere Kantonalbanken die Nase vorn und gut im Kryptowind – besonders aktiv ist dabei die Luzerner Kantonalbank.

Es ist noch gar nicht lange her, als erstmals auch klassische Banken Krypto-Services für ihre Kundinnen und Kunden geöffnet haben. Eine Breitenbewegung ist es nach wie vor nicht, dennoch sind die Zeiten vorbei, als Banken einen grossen Bogen um Kryptowährungen gemacht haben.

Die Gründe für die Öffnung sind vor allem an zwei Punkten festzumachen: Wünsche von Kunden und Konsequenzen, wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden. Kunden wollen Kryptowährungen handeln, gerne bei ihrer Hausbank. Ist das nicht möglich, gehen sie eben einfach fremd und nutzen bestehende Handelsplätze und Krypto-Börsen – das bedeutet für Banken ohne Krypto-Services einen laufenden Geldabfluss.

Laut der Pulsmesser-Studie der Universität St. Gallen sind zum Beispiel allein bei der Postfinance seit 2019 über eine Milliarde Schweizer Franken zu Krypto-Börsen abgeflossen. Andere Banken berichten ebenfalls von Abflüssen in beträchtlichen Grössenordnungen, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Die Postfinance ist seit Februar 2024 mit im Geschäft der Kryptowährungen und dürfte dadurch den Geldabfluss erheblich reduziert haben.

Ein Schritt, den inzwischen offenbar auch die Mehrheit der anderen Banken als Notwendigkeit erkennt. Die Pulsmesser-Studie zeigt, dass fast zwei Drittel der Banken Krypto-Projekte in Planung haben. Nur 37 Prozent der Banken haben angegeben, keine Pläne in Richtung Kryptowährungen zu verfolgen.

Zu den Bank-Pionieren in Sachen Krypto-Services gehören mehrere Kantonalbanken. Heute sind die Zuger, die Luzerner, die St. Galler, die Zürcher und die Thurgauer Kantonalbanken mit im Boot und bieten ihren Kunden unterschiedliche Leistungen rund um Kryptowährungen an.

Wo steht die Luzerner Kantonalbank mit ihrem Krypto-Angebot heute?

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im März 2024 den Handel von Kryptowährungen für ihre Kundinnen und Kunden geöffnet. Zum Start waren Bitcoin, Ethereum und der Stablecoin USD Coin im Angebot.

Inzwischen bieten die Luzerner Kauf, Verwahrung und Verkauf von sieben Kryptowährungen, neu dazugekommen sind Chainlink, Polygon, Solana und Aave.

Im Juni 2024 ist ein Krypto-Anlageplan ins Programm aufgenommen worden, der ein regelmässiges und automatisiertes Investieren in Kryptowährungen bereits ab einem Betrag von 10 Franken möglich macht. 

Solche Sparpläne haben zahlreiche Anbieter im Programm. Sie stossen bei Nutzerinnen und Nutzern von Krypto-Services in der Regel auf ein gutes Echo, weil über diesen Automatismus nach und nach Kryptovermögen aufgebaut werden kann.

Eine weitere Neuerung ist letzten Oktober lanciert worden, die bei passionierten Krypto-Anlegerinnen und Krypto-Anlegern gut ankommt. Kundinnen und Kunden der LUKB können ihre Kryptowährungen aus anderen Wallets in ihr Wertschriftendepot bei der LUKB übertragen. Umgekehrt geht auch, also der Transfer der eigenen Krypto-Assets von der LUKB in andere Wallets. 

Neu bietet die LUKB ihren Kunden Krypto-Lombardkredite

Kundinnen und Kunden der Luzerner Kantonalbank haben neu die Möglichkeit, ihre Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum als Sicherheit für Lombardkredite einzusetzen. Das verschafft Kunden gewünschte oder notwendige Liquidität, ohne dass sie ihre Kryptobestände verkaufen müssen. 

Mit diesem Angebot ist die LUKB die erste Universalbank, die ihren Kunden die Belehnung ihrer Kryptobestände möglich macht und damit das Kreditgeschäft mit Kryptowährungen verbindet. 

Serge Kaulitz, Head Blockchain & Digital Assets der LUKB, zum neuen Angebot: «Damit ergänzen wir unser bestehendes Angebot im Bereich Handel, Verwahrung und Transfers von Kryptowährungen um eine innovative Finanzierungslösung. Mit der Akzeptanz von Kryptowährungen als Sicherheit baut die LUKB ihre Position als führende Kantonalbank im Bereich Digital Assets konsequent aus.»

Aufgrund der Volatilität von Kryptowährungen setzt die LUKB nach eigenen Aussagen bewusst konservative Beleihungswerte an und federt damit das Risiko kurzfristiger Kursschwankungen ab.

Ansonsten funktioniert die Belehnung von Kryptowährungen grundsätzlich gleich wie bei klassischen Wertschriften, ist jedoch im Detail auf die Eigenheiten digitaler Vermögenswerte zugeschnitten – insbesondere für kryptoaffine Kunden, die grössere Bestände nicht verkaufen wollen.

Die LUKB fällt dadurch auf, dass sie das Spektrum ihrer Krypto-Services laufend aktiv erweitert. Dadurch macht sich die Bank zu einer attraktiven Krypto-Plattform mit einem wachsenden und vielseitigen Angebot.