Bitcoin-App Relai hat die MiCA-Lizenz in Frankreich erhalten

Relai-Gründer Julian Liniger & Adem Bilican
Relai-Gründer Julian Liniger & Adem Bilican (Bild: Relai)

Relai gehört zu den vorderhand noch wenigen Schweizer Krypto-Unternehmen, welche mit der MiCA-Lizenz in ganz Europa agieren dürfen.

Das Zürcher Bitcoin-FinTech Relai hat von der französischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (AMF) die MiCA-Lizenz erhalten und damit einen Meilenstein in der eigenen Unternehmensgeschichte gesetzt.

Mit der Zulassung als Crypto-Asset Service Provider (CASP) gemäss MiCA-Verordnung öffnet sich das FinTech die Türen zum gesamten EU-Markt. Durch diese Türen will Relai denn auch gehen, nach Abschluss des Passporting-Meldeverfahrens will das Unternehmen seine App Nutzerinnen und Nutzern in der gesamten Europäischen Union anbieten.

Zuerst Frankreich, dann der Rest von Europa

Mit der französischen MiCA-Lizenz kann Relai in Frankreich starten, schärft jedoch bereits die Klingen für weitere Länder in Europa, wie Julian Liniger, Mitgründer und CEO von Relai, sagt: «Wir sind unglaublich stolz darauf, eines der ersten Bitcoin-Unternehmen zu sein, das die MiCA-Lizenz erhalten hat, und freuen uns darauf, zunächst nach Frankreich und in einem zweiten Schritt nach Europa zu expandieren».

Ein Spaziergang dürfte die Europa-Expansion für das Schweizer Unternehmen nicht werden, Relai trifft auf zahlreiche etablierte Krypto-Anbieter, die schon seit Jahren Terrain besetzen. Ob die Positionierung als Bitcoin-Only-App als Vorteil (weil einfach und fokussiert) oder als Nachteil (Angebotsbeschränkung) gesehen wird, zeigt sich erst später beim Markteintritt in den verschiedenen Ländern.

Wie Relai in Europa punkten will

Mit der MiCA-Lizenz in der Tasche will Relai nach eigenen Aussagen neue und spannende Produkte entwickeln und sich so in einem sich ständig weiterentwickelnden Markt innerhalb der EU etablieren.

Nächste Schritte sieht das Unternehmen in der Planung von Marketingkampagnen und Events für 2026. Zudem kündigt Relai spannende Updates für die App an, die bereits in den kommenden Wochen ausgerollt werden sollen.

Die Gründer von Relai sind überzeugt, dass sie unter anderem zum Beispiel mit folgenden Funktionen in Europa punkten können:

Instant SEPA, weil jede und jeder in der EU innerhalb von Sekunden Bitcoin kaufen kann.

Höhere Handelslimits, weil Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit haben, mehr Bitcoins für ihre Euro zu kaufen.

Der Festpreis, weil Benutzer bei der Erstellung ihres Auftrags den genauen Preis sehen, was Transparenz bei Kosten und Umrechnungskursen schafft.

Bildungsinhalte in Form von Lerninitiativen mit spezifischen Inhalten.

Schweizer Krypto-FinTechs mit MiCA-Lizenz

Was für international ausgerichtete Krypto-FinTechs bald zum guten und vor allem notwendigen Ton gehören wird, ist im Moment noch die Ausnahme. Nur wenige Schweizer Unternehmen sind bereits heute im Besitz einer MiCA-Linzenz.

Im Januar 2025 hat Crypto Finance über ihre deutsche Tochter die begehrte Lizenz in Deutschland erhalten. Cryptonow hat letzte Woche nachgezogen und sich über ihre Austria-Niederlassung die MiCA-Lizenz in Österreich gesichert. Gestern nun Relai mit der französischen Lizenz.

Ebenfalls gestern hat die Challenger-Bank Revolut ihre Marktposition durch den Erhalt der MiCA-Lizenz in Zypern gestärkt. Revolut ist kein Schweizer Unternehmen, aber mit mehr als 1 Million Kunden die grösste Neo-Bank in der Schweiz, die im Krypto-Bereich in Europa noch viel vorhat.