Zahlkarten: Die UBS macht in Mais, die Zürcher Kantonalbank beschreitet den Holzweg

Herbstwald mit bunten Blättern
Bild: Smileus | Getty Images

Debit- und Kreditkarten aus Plastik in Brieftaschen und Geldbörsen gehören zum Alltag, allerdings: Plastic Money ist angezählt, Mais, Holz und Metall sind im Kommen.

Die Karte behält vorderhand ihren Platz als gewohntes und praktisches Zahlungsmittel. Sie wird jedoch zunehmend durch virtuelle Ausführungen abgelöst oder in der physischen Form vermehrt mit umweltschonenden und nachhaltigen Materialien produziert.

Die Zahl der kartenausgebenden FinTechs, Banken und Finanzdienstleister, welche den Anteil der Kunststoffkarten aus PVC reduzieren wollen, steigt nahezu schon sprunghaft an. Andere Anbieter setzen auf CO2-Kompensation und verbinden die Kartenumsätze ihrer Kunden mit weltweiten Programmen und Institutionen, welche beispielsweise pro hundert Franken Umsatz einen Baum pflanzen lassen. 

Unterschiedlich ausgerichtete Initiativen gibt's zum Beispiel von Carbon-Connect und Neon, welche auf die Baumpflanz-Schiene setzen. Visa hat die Karte aus recyceltem Kunststoff lanciert. Die Suchmaschine Ecosia lanciert die Debitkarte aus Holz und lässt zusätzlich umsatzabhängig Bäume anpflanzen – andere Anbieter sind ebenfalls aktiv und zwei neue Initiativen kommen von Schweizer Banken.

UBS mit virtueller Karte und der Kreditkarte aus Mais

Zum einen lanciert die Grossbank Anfang 2021 die UBS Virtual Cards. Die virtuellen Kreditkarten werden rein digital verfügbar sein und können unmittelbar eingesetzt werden. Kunden hinterlegen eine digitale Version ihrer Kreditkarte bei UBS Twint, Mobile Pay, Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay oder sie nutzen die virtuelle Karte online bei ihren Einkäufen im Internet.

Zum anderen bringt die UBS eine nachhaltige Kreditkarte auf den Markt, die "Optimus Foundation Kreditkarte Eco", welche ohne Plastik auskommt. Die Karte besteht zu 80 Prozent aus dem biologisch abbaubarem Biokunststoff PLA, welcher aus Tierfuttermais gewonnen wird. Zudem: 0,75 Prozent der jährlichen Kartenumsätze gehen an die UBS Optimus Foundation. Mit der gemeinnützigen Stiftung fördert die Grossbank Programme, welche die Gesundheit, Bildung und den Schutz von Kindern nachhaltig verbessern wollen.

ZKB testet mit der TouchWood-Karte den Holzweg

Dass der Holzweg kein Irrweg sein muss, sondern im Gegenteil gesteckte Nachhaltigkeits-Ziele erreichen kann, testet die Zürcher Kantonalbank aktuell mit TouchWood. Der wortmalerische Name steht für die erste Schweizer Zahlkarte aus echtem Holz.

Gemeinsam mit Swiss Wood Solutions, einem Spin-off der EMPA und ETH Zürich, haben die ZKB und Viseca innerhalb weniger Monate einen funktionalen Prototypen einer Zahlkarte aus Holz entwickelt. Hergestellt mit Holz aus der Schweiz, einzig Kartenchip und Elektronik bestehen aus technischen Gründen aus wiederverwertbarem Metall und biologisch abbaubarem Trägermaterial.

Das Projekt geht in diesen Tagen in die Pilotphase, eine beschränkte Anzahl von Nutzern wird die Karte im Markt testen. Mit dem innovativen Projekt will die ZKB eine nachhaltiges Zeichen setzen, eine Zahlkarte aus Holz, made in Switzerland. Einen ersten Eindruck der Karte gibt's im Video.