Challenger-Banken

Revolut investiert weiterhin kräftig, weitet Verluste 2020 massiv aus und legt in zahlreichen Bereichen zu

Cover des Geschäftsberichts 2020 von Revolut
Bild: Revolut

Wie die Challenger-Bank Revolut 2020 geschäftet hat und wie das Management die Aussichten für 2021 bewertet.

In der Medienmitteilung zum Geschäftsbericht 2020 der Challenger-Bank Revolut muss man relativ lange blättern, bis man ob all der guten Nachrichen den Weg zum angestiegenen Gesamtverlust für das Jahr gefunden hat:

168 Millionen Pfund (2019: 125 Millionen Pfund). Umgerechnet in Schweizer Franken rund 215 Millionen aufgelaufene Verluste sind kein Pappenstiel. Das Unternehmen begründet den Verlust im Geschäftsjahr 2020 durch stark gestiegene Verwaltungskosten von 266 Millionen Pfund (2019: 125 Millionen Pfund). Die Verwaltungskosten beinhalten anhaltende Investitionen in Wachstum sowie in zentrale Bereiche wie Risiko-, Compliance- und Controlling.

Fortschritte in Richtung Profitabilität

Revolut ist jedoch überzeugt davon, seine "Fortschritte in Richtung Profitabilität" fortsetzen zu können. Als Indikatoren benennt das Unternehmen den um 215 Prozent gestiegenen Bruttogewinn (2020: 123 Millionen Pfund, 2019: 39 Millionen Pfund) sowie die verbesserte Bruttomarge von 49 Prozent 2020 gegenüber 25 Prozent im Jahr 2019.

Nach Aussagen von Revolut zeigen beide Kennzahlen eine Verbesserung von Quartal zu Quartal, was auch dazu geführt hätte, dass Revolut im November und Dezember 2020 einen bereinigten Betriebsgewinn ausweisen konnte, wir haben berichtet.

Neben den fetten Verlusten gibt's auch gute Nachrichten

Eine Zusammenfassung einiger Ergebnisse aus verschiedenen Sparten:

  • Der Umsatz stieg um 57 Prozent von 166 Millionen Pfund im Jahr 2019 auf 261 Millionen Pfund im Jahr 2020
  • Die Zahl der Privatkunden stieg um 45 Prozent von 10 Millionen im Jahr 2019 auf 14,5 Millionen im Jahr 2020
  • Die Zahl der Geschäftskunden (Revolut Business) stieg im Laufe des Jahres um 127 Prozent auf rund 500'000 Nutzer
  • Die Zahl der Nutzer von kostenpflichtigen Metall- und Premium-Abos stieg um 51 Prozent und übertraf somit das gesamte Kundenwachstum für das Jahr

Nikolay Storonsky, Gründer und CEO von Revolut, zum Pandemie-Jahr 2020 und zur Entwicklung 2021:

«Im Laufe des Jahres 2020 haben wir 24 neue Produkte für Privat- und Geschäftskunden auf den Markt gebracht, in die USA, nach Japan und Australien expandiert und unsere Bankdienstleistungen in Litauen eingeführt – und das alles bei einer deutlichen Verbesserung unserer Profitabilität. Wir beginnen das Jahr 2021 mit einem widerstandsfähigen und produktiveren Geschäft, das unseren Weg zu einem schnellen Wachstum unterstützen wird.»

Ein Blick auf 2021

Revolut meldet eine starke Entwicklung in den erste Monaten des laufenden Jahres:

Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2021 um mehr als 130 Prozent im Jahresvergleich, während der Bruttogewinn um mehr als 300 Prozent wuchs und die Zahl der Privatkunden 15,5 Millionen erreichte.

Storonskys Statements und auch die Aussagen anderer Mitglieder des Revolut-Managements strotzen vor Zuversicht. Die nächsten Monate werden zeigen, wohin die Reise in der Profitabilität und auch in Sachen der angestrebten Super-App führen kann.

Wer die Zahlen von Revolut für das Jahr 2020 in allen Details studieren möchte, der Geschäftsbericht ist verfügbar, über den Link gleich unten.