Bargeld: Geprägte Freiheit oder Behinderung des Zahlungsverkehrs?

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Die Diskussion kommt in Schwung und die Experten liegen sich in den Haaren. Geprägte Freiheit für die einen, Anachronismus und Brandbeschleuniger für Schwarzmärkte für die anderen.

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger und der Freiburger Finanzwissenschaftler Lars Feld gehören beide dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage an. Und stehen dem Thema Bargeld mit diametral entgegengesetzten Haltungen gegenüber.

Peter Bofinger plädiert für die Abschaffung von Bargeld. Er betrachtet Bargeld primär als Treibstoff der Märkte für Schwarzarbeit und Drogen. Zudem als Anachronismus und Behinderung des Zahlungsverkehrs. Bofinger sieht die Zukunft von Münzen und Scheinen als Thema "für die Agenda des G-7-Gipfels" im Juni. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoll, wenn der Euroraum, die USA Grossbritannien und die Schweiz das Bargeld gleichzeitig abschaffen würden.

Lars Feld widerspricht vehement, bezeichnet Bargeld als "geprägte Freiheit" und kontert: "Bofinger vernachlässigt offenbar die verfassungspolitischen Aspekte dieses Vorschlages".

Die Diskussion zum Grundsatz ist schon seit längeren Zeit im Gange, konkrete Konturen und Tonart werden allerdings zunehmend schärfer. Dies auch in Anbetracht zahlreicher Massnahmen einzelner Staaten, welche Bargeld als Zahlungsmittel unattraktiver machen sollen.

Frankfurter Allgemeine: "Zwist über das Bargeld"

Frankfurter Allgemeine: "Wirtschaftsweiser für Abschaffung des Bargelds"

Nachgeschoben: Artikel vom 22. Mai 2015 in der NZZ zum Thema "Finanzielle Repression 2.0"