Aktien- und Kryptohandel

Aufbruchstimmung bei der Challenger-Bank N26?

Symbolbild für Aufbruchstimmung
Bild: NiseriN | Getty Images

Waren von der Challenger-Bank in den letzten Monaten eher dünne oder unerfreuliche News zu hören, scheint N26 nun Anlauf für die nächsten grossen "Dinger" zu holen.

Zu den unerfreulichen News gehörte, dass im Mai die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Schrauben angezogen und N26 in harschem Ton zu verschärften Massnahmen im Bereich der Geldwäsche-Prävention verdonnert hat.

Nun scheint im Management der Challenger-Bank nach längerer Zeit wieder Aufbruchstimmung die Oberhand zu gewinnen, wie unseren Kollegen von Finance Forward in Erfahrung gebracht haben. Welche grossen "Dinger" sind geplant und welche Projekte stehen konkret auf der N26-Agenda?

Expansion Brasilien

Das mehrmals verschobene und längere Zeit ruhende Projekt des Markteintritts in Brasilien ist offenbar wieder in den Vordergrund gerückt. Das Büro in Sao Paulo soll nach Aussagen des Unternehmens inzwischen auf "fast 30 Mitarbeiter" angewachsen sein. Und, so ein N26-Sprecher:

Sie entwickeln derzeit ein Produkt, das speziell auf den brasilianischen Markt zugeschnitten sein wird

Der spezifische Zuschnitt dürfte notwendig sein – die südamerikanischen Märkte ticken anders und das explosionsartig wachsende FinTech Nubank ist mit sehr viel Vorsprung in Brasilien unterwegs. Die Chancen für N26 bleiben jedoch intakt und liegen in der gewaltigen Grösse des Landes.

Aktienhandel und Krypto-Feature

Ein Trading-Feature für Aktien will N26 Anfang 2022 lancieren, mit dem Krypto-Feature soll es bereits Ende Jahr losgehen, sofern alles nach Plan klappt.

In beiden Bereichen agiert die Challenger-Bank nicht als wegbereitender Innovator, sie folgt schlicht dem Druck der Kunden und Märkte. Konkurrent Revolut hat beide Features schon seit längerem im Angebot, die heute noch kleine und deshalb unterschätzte Challenger-Bank Vivid seit einigen Monaten ebenfalls.

Zudem dürften schnell wachsende und aggressiv operierende Neo-Broker wie Trade Republic oder Bitpanda die Entscheidung zum Nachziehen zusätzlich beflügelt haben.

Ausserdem hat N26, genauso wie Erzrivale Revolut, einen Marktplatz in Vorbereitung. Revolut wie auch N26 haben den Anspruch, eine Super-App zu bauen, über die sich sämtliche Aspekte des finanziellen Lebens organisieren lassen. Bei Revolut soll der Marktplatz im Angebot über die reinen Finanzthemen hinausgehen, Details zu den Ambitionen von N26 sind aktuell noch nicht bekannt.

In wesentlichen Bereichen hat Revolut in Europa einen deutlichen Vorsprung. Zieht N26 jetzt nach, dürfte der Challenger-Bank zumindest in Deutschland die momentan noch marktbeherrschende Position im Bereich der Banking-Apps aus FinTech-Schmieden entgegenkommen.

Weitere Details zu den Krypto- und Trading-Plänen von N26 hat John Stanley Hunter von Finance Forwad recherchiert, hier nachzulesen.