Klarna lanciert in Kooperation mit Visa die Klarna Card in Deutschland

Die Klarna Card
Bild: Klarna

Die neue Karte ist kostenlos, hat viel zu bieten und drückt den Nutzern aus Überzeugung eine schwedische Auslassung aufs erstaunte Auge.

Die nächste kostenlose Karte in Deutschland kommt von Klarna, dem schwedischen Zahlungsanbieter mit Banklizenz. Nutzen Teile der rund 30 Millionen Bestandeskunden in Deutschland die Services von Klarna primär beim Online Shopping, geht's mit der neuen Klarna Card nun auch offline zur Sache.

Klarna rollt die Klarna Card als Beta-Version in Kooperation mit Visa aktuell in Deutschland aus. Das "Beta" bei der Lancierung dürfte als Ankündigung verstanden werden, dass der neue Service in Zukunft ausgebaut und auch in weiteren Märkten lanciert wird.

Kreditkarte oder Debitkarte?

Die Klarna Card kann weltweit eingesetzt werden, funktioniert wie eine normale Kreditkarte, ist komplett kostenfrei und erhebt auch im Ausland keine Wechselkurszuschläge. Verknüpft ist die Karte über die App mit einem Bankkonto des Kunden. Was sich wie eine Debitkarte anhört, ist eine Art Mischform, die sich durch eine Besonderheit des Klarna-Zahlungsservices erklärt:

Kunden können auch bei Kartenzahlungen über die App wählen, welche Einkäufe sie sofort, lieber erst in 14 Tagen oder aufgeteilt in Raten bezahlen möchten.

Warum jetzt auch Offline-Zahlungen?

Die Gründe sind naheliegend, weshalb Klarna bei Zahlungen in Shops und Läden nicht aussen vor stehen will. Dazu kommt, dass Klarna mit der neuen Karten-Offensive die bestehende App und auch die Services rund um Online Shop-Zahlungen aktualisiert. Robert Bueninck, General Manager DACH bei Klarna, erklärt die Markteinführung mit folgenden Begründungen:

«Im Rahmen unserer Marktanalysen haben wir festgestellt, dass insbesondere jüngere, digitale Kunden, die neue Finanzgeneration, die gleiche flexible Nutzererfahrung auch offline erleben möchten, die sie von Klarna bereits online kennen. Deshalb bringen wir mit unserem Partner Visa die Klarna Card nun auch in Deutschland auf den Markt, die unseren Kunden ermöglicht frei zu entscheiden, wann, wo und wie sie bezahlen wollen. Indem wir die App und unsere Karte miteinander verbinden, bieten wir Verbrauchern überall ein einfaches, flexibles und sicheres Nutzererlebnis, das der Lebensrealität und den Bedürfnissen eines jedes Einzelnen entspricht.»

Was die neue Karte bietet und kann

Die zentralen Funktionen und Features der Klarna Card im Überblick:

  • Kontaktloses Bezahlen im Geschäft
  • Schnelle und einfache Bezahlungen per Android-Smartphone mit Hilfe von Google Pay
  • Keine jährlich anfallenden Gebühren
  • Keine anfallenden Gebühren im Ausland
  • Sofortige Push-Benachrichtigungen für alle Transaktionen, auch wenn eine Zahlung abgelehnt wird
  • Übersicht aller Einkäufe in der App
  • Registrierung über einen innovativen, einfachen und von Klarna entwickelten Identifizierungsprozess
  • Freie Auswahlmöglichkeit über die Zahlungsmethode sowie die Möglichkeit, diese nach Belieben zu ändern (Sofort bezahlen, Später bezahlen (bis zu 14 Tage zinsfrei) oder eine Kombination aus beiden Methoden, bei der individuelle Zahlungszeitpunkte festgelegt werden können)
  • Rechnungskäufe können über die App in Ratenkäufe umgewandelt werden
  • Kurzfristiges Sperren oder Blockieren der Karte schnell und einfach über die App
  • Individuelle Auswahl des Kartendesigns

Was Klarna den Nutzern vorenthält

Interessant ist auch, was die Karte nicht kann – oder besser, nicht können soll, weil Klarna diese Funktion vorsätzlich ausblendet: Nutzer können mit der Karte kein Bargeld abheben. Nach Aussagen von Klarna deshalb:

"Klarna glaubt fest daran, dass die Zukunft des Zahlungsverkehrs digital ist. Die Klarna Card ist ein weiterer Schritt, um Innovationen und Wandel in diesem Feld voranzutreiben."

Bei dieser Entscheidung scheint das schwedische Herz von Klarna die Hauptrolle zu spielen. Ob die Nutzer den aufgedrückten und verordneten Verzicht vorbehaltlos mögen, darf infrage gestellt werden. Gerade in einem Bargeld-Land wie Deutschland. Die Zukunft des Zahlungsverkehrs mag sicher digital sein, die Gegenwart ist es erst teilweise.