Challenger-Bank

Die Smartphone-Bank N26 ist in den USA gestartet

Skyline von Manhattan mit Freiheitsstatue
Bild: OlegAlbinsky | Getty Images

N26 öffnet für die ersten 100'000 Kunden ihre Banking App, will in den USA schnell wachsen und verfolgt auch im Rest der Welt sehr ehrgeizige Ziele.

Transferwise ist mit dem Multi-Währungs-Konto seit Ende Juni 2019 in den USA aktiv, die Smartphone-Bank N26 zieht nach und ist soeben gestartet, weitere Challenger-Bankern wie Revolut oder Monzo werden folgen.

Man darf gespannt sein, wie sich die Geschäftsideen und Konzepte der verschiedenen digitalen Banken als Europa-Export in den USA durchsetzen werden.

Das Team in New York

Nach Aussagen der Smartphone-Bank hat N26 bereits eine starke Präsenz auf dem US-Markt und agiert dort über die hundertprozentige Tochtergesellschaft N26 Inc. mit Sitz in New York. Seit der Eröffnung des Büros in New York konnte das Unternehmen wertvolle Erkenntnisse über den US-Markt und die Verbraucher gewinnen, die sich in der Entwicklung und Einführung des Angebots für US-Kunden widerspiegeln. Das N26 Team in den USA besteht heute bereits aus über 50 Mitarbeitern. Wichtige Teile des US-Produktes von N26 werden alleriding auch in Berlin, Barcelona und in Wien entwickelt.

Das Angebot für die Kunden in den USA

N26 startet in den USA mit einem Standard-Konto, bereitgestellt von der staatlich regulierten und FDIC-versicherten Axos Bank, sowie einer Visa Debitkarte. N26 will den USA-Kunden volle Kontrolle über ihre Finanzen verschaffen, beispielsweise mit Transaktionen in Echtzeit sowie der automatischen Kategorisierung aller Ausgaben.

Zusätzlich können Kunden selbst Limits festlegen sowie ihre Karten sperren und entsperren. Nach Aussagen von N26 eignet sich das Konto besonders für Reisende, da bei internationalen Einkäufen keine Auslandsgebühren berechnet werden.

Jedes Konto verfügt ausserdem über ​Spaces – das sind Unterkonten, die bei der Verwaltung der Finanzen und dem Erreichen von Sparzielen helfen. Kunden erstellen diese Unterkonten mit nur einem Klick und können anschliessend ihr Geld per Drag & Drop hin- und herschieben.

N26 will den Markt USA schrittweise erobern

Die ersten 100'000 registrierten Nutzer, die sich über eine Warteliste angemeldet haben, bekommen nun im Rahmen eines schrittweisen Rollouts vollen Zugang zur mobilen Banking App. 

Zwischen dem aktuellen Beta-Launch und einem vollständigen öffentlichen Launch im Spätsommer dieses Jahres werden sämtliche User auf der Warteliste schrittweise eingeladen, sich den Zugang zur N26 App zu öffnen. Im Laufe des Sommers sollen dann auch weitere Produkte folgen, zum Beispiel ein Kundenvorteilsprogramm sowie die US-Einführung der Premium-Mitgliedschaft N26 Metal.

Ehrgeizige Ziele

N26 startet in den USA mit der Erfahrung von vier Jahren als Smartphone-Bank in 24 europäischen Ländern und mit aktuell 3,5 Millionen Kunden. Nicolas Kopp, CEO der N26 in New York, ist überzeugt, dass diese Erfahrung dem Produkt auch in den USA zum Durchbruch verhelfen wird:

Ab heute können sich auch Kunden in den USA in nur fünf Minuten von ihrem Smartphone aus bei N26 anmelden – ganz ohne Kontoführungsgebühren oder Mindestguthaben

Valentin Stalf, Co-Gründer und CEO von N26, wird mit den Zielen in Zahlen konkret, er will in den kommenden Jahren weltweit mehr als 50 Millionen Kunden erreichen. Stalf ist überzeugt, dass N26, wie bereits in Europa durchgespielt, das Banking-Verhalten auch in den USA radikal verändern wird. Seinen Optimismus begründet Valentin Stalf mit folgender Bemerkung:

Millionen von Menschen auf der ganzen Welt und insbesondere in den USA zahlen noch immer viel zu hohe versteckte Gebühren und sind frustriert aufgrund ihrer bislang schlechten Banking-Erfahrung

In Europa ist N26 sehr erfolgreich unterwegs und generiert zu den bestehenden 3,5 Millionen Nutzern täglich 10'000 neue Kunden dazu. Nach Aussagen der Challenger-Bank kommt der Löwenanteil durch die Weiterempfehlung zufriedener Kunden zustande.

Greift dieser Marketingkosten-sparende Effekt auch in den USA, lässt sich eben schneller und mit weniger Geld neues Terrain in den USA erobern. Die nächsten Monate werden zeigen, was für europäische Challenger-Banken in den USA möglich ist.