InsurTech

Neues vom Digitalversicherer Friday der Baloise – und vom Haar in der Versicherungs-Suppe

Menschen tanzen auf Autos
Bild: Friday | Baloise Group

Flexible Autoversicherung mit kilometergenauer Abrechnung, Hausratversicherung mit Zen-Option und Ommm-Effekt – und der Schönheitsfehler im innovativen Konzert.

Den Schönheitsfehler und das Haar in der Suppe bringen wir am Schluss unserer Story – zuerst die guten Nachrichten.

Der digitale Versicherer Friday ist das InsurTech der Baloise Group. Das Startup mit Sitz in Berlin ist 2016 gegründet worden und überrascht seither mit Versicherungen und Leistungen, die sich am Puls und an den Wünschen von Kunden orientieren.

Zahlen pro Kilometer: Flexible Autoversicherung für Viel- und Wenig-Fahrer

Mit einer volldigitalen Versicherungs-Plattform und der flexiblen Autoversicherung ist Friday im Frühling 2017 in Deutschland gestartet. Warum die Versicherungslösungen gut im Markt ankommen, hat mindestens drei Gründe:

Zum einen: Die digitale Autoversicherung ist einfach und kostengünstig
Als digitaler Versicherer arbeitet Friday zu einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Versicherer und sorgt somit dafür, dass die Beiträge seiner Kunden nicht durch unnötige Kosten belastet werden. Christoph Samwer, Mitgründer und CEO von Friday, fasst diesen Punkt so zusammen:

«Kostentreiber, die in Versicherungskonzernen für Papierberge und Ineffizienzen sorgen, ersetzen wir durch moderne Technologien. Digital bedeutet für uns auch transparent und frei von versteckten Gebühren und unnötigem Kleingedruckten.»

Zum anderen: Die Autoversicherung ist monatlich kündbar
Sind in der Schweiz jährliche oder mehrjährige Verträge noch die Regel, überzeugt Friday in Deutschland mit Flexibilität auch bei der Kündigung. Samwer zum Thema:

«Mit der kürzeren Kündigungsfrist wollen wir das gefühlte Risiko im Moment des Abschlusses von unseren Kunden nehmen. Wir ketten Kunden nicht an uns, sondern möchten mit einem guten Produkt und exzellentem Service überzeugen. Jemand, der seine Onlineeinkäufe nach 100 Tagen zurückschicken kann, versteht nicht, warum er sich bei seiner Autoversicherung für ein Jahr binden muss.»

Zum Dritten: Wer weniger fährt, zahlt auch weniger – kilometergenau weniger
Bei den meisten Autofahrern steht der Wagen weitaus häufiger in der Garage oder regungslos auf Parkplätzen, als dass er aktiv bewegt und gefahren wird. Friday passt die Versicherungsprämie genau an die tatsächlich gefahrenen Kilometer an. Die Abrechnung erfolgt kilometergenau, so dass jeder Kunde die Kosten der Versicherung transparent nachvollziehen kann. Samwer zu diesem Aspekt:

«Wer weniger fährt, zahlt bei Friday auch weniger. Autofahrer können sicher sein, dass nie zu viel für ihre Versicherung abgerechnet wird. Das ist eingebaute Fairness und Flexibilität.»

Mit diesen Innovationen hat Friday ein Produkt lanciert, das im Markt gut ankommt, weil die Vorteile nicht nur als Argumente überzeugen, sondern sich auch konkret in den Kosten und Einsparungen niederschlagen.

Neu: Täglich kündbare Hausratversicherung mit Zen-Modus und Ommm-Effekt

Beflügelt durch die guten Erfahrungen mit der flexiblen Autoversicherung, erweitert Friday das Angebot um Hausratversicherungen. Der Clou: die Police ist täglich kündbar. Verfolgen zahlreiche Versicherer weiterhin die vordergründig ertragreiche Strategie der langen Laufzeiten, setzt sich Friday vorsätzlich und selbstbewusst dem Wettbewerb des "Wollens" aus und macht Kunden damit den Ausstieg ebenso einfach wie den Einstieg.

Die Versicherung kann auf dem Smartphone nach den aktuellen Wünschen und Bedürfnissen "zusammengeklickt" werden und deckt das ab, was Schutz braucht und gedeckt werden soll. Anpassungen bleiben jederzeit möglich.

Eine Innovation dazu: der Zen-Modus
Was esoterisch klingt, ist eine praktische und sinnvolle Option, welche die Versicherungslücke der "unbenannten Gefahren" schliesst. Der Zen-Modus deckt Schäden, welche durch unvorhergesehene Ereignisse entstehen. Oder, besonders praktisch für Grobmotoriker: "Schütze deine Lieblingssachen auch vor dir selbst". Das bedeutet im Klartext: Wenn beispielsweise beim Staubsaugen der Fernseher umfällt und zu Bruch geht oder beim Umzug Schränke und Tische in Mitleidenschaft gezogen werden, steht die Versicherung auch dafür gerade.

Gibt's auch Schönheitsfehler und ein Haar in der Suppe?

Nach Aussagen des Startups ist Friday auch bei der Ausgestaltung der neuen Hausratversicherung seinem kundenzentrierten Ansatz treu geblieben, hat auf Basis von Kundenfeedback das Produkt und die Leistungen optimiert und die Versicherung konsequent am Kundenwunsch nach Unbeschwertheit und Einfachheit ausgerichtet.

Klingt gut, sogar sehr gut, deshalb suchen wir das Haar in der Suppe. Eine Spur zum gesuchten Haar legt Baloise Group CEO Gert De Winter höchstpersönlich in seinem Kommentar:

Den Kinderschuhen entwachsen, ist Friday nun seiner Ambition, zum beliebtesten Digitalversicherer in Deutschland zu werden, einen bedeutenden Schritt nähergekommen

Wann gibt's die flexiblen Versicherungen auch in der Schweiz?

Der Schweizer Versicherungskonzern Baloise ist in mehreren Ländern aktiv, trägt seine Schweizer Wurzeln und die Tradition jedoch bereits im Namen und macht in Deutschland mit innovativen Versicherungsprodukten Furore. 

Deshalb stellt sich die Frage, wann Baloise mit Friday seine Ambition weiter fasst, um auch in der Schweiz zum beliebtesten Digitalversicherer zu werden? Wann dürfen Schweizer Kunden von flexiblen Autoversicherungen mit kilometergenauer Abrechung profitieren? Wann kommt die täglich kündbare Hausratversicherung mit Zen-Modus und Ommm-Effekt in die Schweiz? Heute, morgen oder erst nächstes Jahr?

Weil das nirgends geschrieben steht, haben wir bei Roberto Brunazzi, Head Group Media Relations bei der Baloise, direkt nachgefragt. Seine Antwort nimmt uns gleich den Wind aus den hoffnungsvoll geblähten Segeln:

Zurzeit ist ein Ausbau in die Schweiz noch nicht geplant, kurzfristig sind andere europäische Märkte für eine Expansion interessanter

Zack, die Eidgenossinnen und Eidgenossen sind nicht interessant genug, werden als zu kleine Gruppe vorerst auf digitalen Entzug gesetzt und müssen weiterhin darben, wenn's um smarte und neue Versicherungsprodukte geht. Klar, andere europäische Märkte sind grösser und deshalb interessanter. Auf der anderen Seite würde die ausgespielte Karte des Heimvorteils Terrain besetzen und vor allem auch Sympathie-Punkte bringen.

Wir bleiben am Ball und werden berichten, wenn der erste Versicherer, es wird aller Voraussicht nach nicht die Baloise sein, mit flexiblen und Zen-orientierten Versicherungsprodukten die Herzen der Schweizer Kunden im Sturm erobert. Ommm.