Kernbankensystem

Die Schweizer Krypto-Bank Seba setzt auf Finstar

Tradition und Fortschritt
Bild: Boarding1Now | Getty Images)

Die Seba Crypto will als erste Bank der Schweiz sämtliche Finanzdienstleistungen mit Krypto-Vermögenswerten in einem regulierten Umfeld anbieten. Als Kernbankensystem wird das Zuger Unternehmen Finstar nutzen.

Seba ist die Krypto-Bank, welche nach Erhalt der (beantragten) Banklizenz den Brückenschlag zwischen Fiat- und Krypto-Finanzwelt schaffen will, wir haben ausführlich berichtet. Die geplante Symbiose von Krypto- und traditionellem Banking bedeutet konkret: 

Zum einen will Seba als Krypto-Bank Kryptowährungen und Blockchain zum Mainstream werden lassen und zum anderen soll mit der neuen Bank die bestehende Kluft zwischen Kryptowährungen und der traditionellen Finanzwirtschaft überbrückt werden. 

Private und institutionelle Kunden sollen Zugang zu Krypto-Investitionen und Services erhalten, dabei jedoch jederzeit digitale Vermögenswerte wieder in die traditionelle Finanzwelt transferieren können. Oder andersherum.

Kooperation zwischen Seba und Hypothekarbank Lenzburg

Für den operativen Betrieb wird Seba die Open-Banking-Plattform Finstar der Lenzburger als Kernbankensystem einsetzen. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Seba Crypto AG und die Hypothekarbank Lenzburg bereits unterzeichnet.

In der Projektphase wird die Finstar-Plattform für die von Seba genutzte offene und dezentralisierte Softwarearchitektur optimiert. Das bestehende Kernbankensystem wird mit den verschiedenen Schnittstellen ausgerüstet, um Seba neben der Nutzung herkömmlicher Finstar-Services auch die Abwicklung von Emissions-, Handels- und Aufbewahrungsgeschäften mit Krypto-Währungen und Blockchain-Produkten zu ermöglichen.

Die Projektphase soll im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen werden. In der darauffolgenden Betriebsphase steht die Hypothekarbank Lenzburg für das Applikationsmanagement und den Rechenzentrumsbetrieb.

Seba will zusätzlich Dienstleistungen und Betriebsprozesse im Backoffice-Bereich von der Hypothekarbank Lenzburg implementieren, so zum Beispiel im Bereich Wertschriftenverwaltung oder in der Zahlungsverkehrsabwicklung. Die Krypto- und Blockchain-spezifischen Komponenten im Abwicklungsprozess wird Seba allerdings selbstständig managen.

Marianne Wildi, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Hypothekarbank Lenzburg, freut sich auf die neuen Herausforderungen:

Die Erweiterung unseres Systems zu einer Plattform für Transaktionen mit Krypto-Währungen ist ein Quantensprung – wir betreten damit im Kernbankenbereich Neuland und freuen uns auf die strategische Zusammenarbeit mit Seba

Guido Bühler, CEO von Seba, bezeichnet diese Kooperation als Zeichen für die neue Realität in der Finanzwelt, in der ein reguliertes Institut eine Brücke zwischen traditionellem Banking und dem digitalen Ökosystem schlägt:

Wir freuen uns, mit dem Kernbankensystem Finstar der Hypothekarbank Lenzburg eine stabile und effiziente Plattform für unsere Transaktionen mit Krypto-Währungen und Blockchain-Produkten gefunden zu haben