KI und Twint verändern den Schweizer E-Commerce

Einkaufswagen mit KI an Bord

Onlineshops aus der Schweiz und Europa geben in der jährlichen Befragung Einblick in Trends, Herausforderungen und Zahlungsgewohnheiten im E-Commerce.


Die zum achten Mal durchgeführte Onlinehändlerbefragung der Hochschule für Wirtschaft FHNW verdeutlicht den schnellen Einzug von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schweizer und im europäischen E-Commerce.

Von der Texterstellung über Bildgenerierung bis hin zu SEO und Marketingoptimierung nutzen Händler zunehmend KI-Tools wie ChatGPT und Gemini. Gleichzeitig stellt die hohe Geschwindigkeit der Entwicklung der Tools alle Beteiligten vor Herausforderungen – von fehlendem Know-how bis zu Fragen zur Datensicherheit. 

Hohe Beteiligung aus der Schweiz und dem europäischen Ausland

An der diesjährigen Erhebung beteiligten sich 643 Onlineshops aus den Bereichen Business-to-Consumer (B2C, 91%), Business-to-Business (B2B, 49%) und Hersteller-Shops (9%). 581 Teilnehmer stammen aus der Schweiz, ergänzt durch 27 aus Österreich, 20 aus Deutschland und 15 aus weiteren europäischen Ländern.

KI im E-Commerce: Einsatzbereich wächst rasant

Fast alle befragten Händler nutzen KI für Texterstellung und Übersetzungen.

  • Zwei Drittel der Shops generieren Produktbeschriebe per KI
  • Fast die Hälfte erstellt Produktbilder mit Hilfe von KI
  • Der Einsatz in SEO, Marketingkampagnen, Programmierung und Analytics nimmt stark zu
  • Chatbots hingegen werden noch zögerlich eingesetzt – bei einem Viertel sind sie in Planung oder im Test

Dank KI erzielen zahlreiche Händler Zeit- und Kosteneinsparungen, steigern die Prozess- und Marketingeffizienz und verbessern ihr Google-Ranking. ChatGPT (OpenAI) ist mit 85 Prozent Relevanz das wichtigste Large Language Model (LLM) im E-Commerce. Dahinter folgen Google Gemini (32%), Microsoft Copilot (28%) und Perplexity (20%).

Herausforderungen bei KI-Implementierung

Neun von zehn Händlern berichten über Schwierigkeiten bei der Integration von KI – vor allem aufgrund von Zeitmangel, sich damit zu befassen, fehlendem Fachwissen, begrenztem Budget und unklarer Auswahl der dafür geeigneten Tools.

Datensicherheit und Datenschutz bleiben zentrale Themen – 75 Prozent der Befragten sehen hier mittlere bis grosse Herausforderungen. Weitere Problemfelder sind hohe Systemkosten sowie KI-Fehler (sogenannte "Halluzinationen").

Sorgenbarometer im Onlinehandel

Die Studie erfasst auch die grössten Sorgen, welche die Händler beschäftigen. Aktuell gehören die folgen Problemfelder dazu:

  • Markt: verschärfter Wettbewerb, Preisdruck
  • Marketing: sinkende Budgets, steigende Kosten
  • Personal: Fachkräftemangel, fehlendes Know-how
  • Betrug, Cyberangriffe und Internetkriminalität nehmen deutlich zu

Weitere Herausforderungen, mit welchen Händler zu kämpfen haben, werden im Studienbericht ausführlich thematisiert.

Zahlungsmethoden: Twint steht mit an der Spitze im Online-Payment

Twint steht 2025 gleichauf mit den Kreditkarten und gehört damit in der Schweiz zu den wichtigsten Zahlungsmethoden.

Interessant ist auch ein Blick auf die Entwicklung der E-Payment-Methoden über die letzten Jahre. Daraus lässt sich ableiten, welche Methoden an Schwung verlieren und in welchen Bereichen mit weiterem Wachstum zu rechnen ist.

Bei den Payment Service Providern führen Payrexx, Saferpay (Worldline), Postfinance Payment und Wallee. Im Bereich "Buy Now, Pay Later" bleiben Twint (30 Tage), CembraPay, Klarna und die MF Group an der Spitze.

Die Studie zum Runterladen

Die Studie ist in den Themen breit gefasst, legt jedoch einen starken Schwerpunkt auf KI. Die Entwicklung zeigt eindeutig: KI-Technologien verändern den Onlinehandel fundamental – bieten Chancen zur Effizienzsteigerung, stellen Händler aber auch vor technische, organisatorische und rechtliche Hürden. Gleichzeitig verschiebt sich das Zahlungsverhalten der Kundschaft in Richtung mobiler, lokaler Lösungen.

Der Report "Die schnelle Technologieadaption der KI im Schweizer E-Commerce" umfasst über 100 Seiten und geht im Detail darauf ein, wie schnell und in welcher Form KI den Schweizer E-Commerce beeinflusst und verändert.

Die Studie kann kostenlos als PDF runtergeladen werden, gleich hier