Schweizer wechseln oft das Handy – aber selten die Bank

Junge Frau zu Hause am Smartphone und Laptop
Bild: Josep Suria | Shutterstock

Die Schweizer Bevölkerung wechselt relativ häufig ihr Smartphone und ihren Computer, bleibt ihren Banken und Versicherungen aber treu – und verschenkt so Sparpotenzial.

Schweizerinnen und Schweizer wechseln vergleichsweise selten ihre Bankprodukte und Versicherungen, aber häufig das Smartphone.

Das geht aus der repräsentativen Wechselumfrage des Vergleichdienstes Moneyland hervor. Dabei wurden 1'500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz befragt, wie oft sie in den vergangenen zehn Jahren verschiedene Produkte, Dienstleistungen und andere Dinge gewechselt haben.

Wie oft wechselt die Schweiz?

Ganze 92 Prozent der Befragten geben an, innerhalb der letzten zehn Jahre mindestens einmal das Smartphone gewechselt zu haben. Dahinter folgt der Computer, den 84 Prozent der Befragten mindestens einmal ausgetauscht haben, das Auto (75 Prozent) und das TV-Gerät (74 Prozent).

Am geringsten ist die Wechselquote beim Vermögensverwalter (36 Prozent), der Hausbank und der Lebensversicherung (je 37 Prozent).

Die folgende Tabelle zeigt die Anteile der Befragten, die über die abgefragten Dinge verfügen und sie in den vergangenen zehn Jahren gewechselt haben.

Auffällig: Während sich Schweizerinnen und Schweizer vergleichsweise häufig ein neues Smartphone zulegen, sind sie beim Handy-Abo ungleich weniger wechselfreudig.

Gemäss der Umfrage haben 44 Prozent der Bevölkerung ihr Handy mindestens dreimal gewechselt, 15 Prozent sogar mindestens fünfmal.

Bei Handy-Abos liegen die Werte deutlich tiefer – obwohl viele Kundinnen und Kunden ein erhebliches Sparpotenzial nutzen könnten. Nur 19 Prozent der Befragten mit Handy-Abos haben ihr Abo dreimal oder häufiger gewechselt, 6 Prozent taten dies nach eigenen Angaben mindestens fünfmal.

Schweizer bleiben ihrer Hausbank und ihren Versicherungen treu

Besonders wechselscheu zeigen sich die Befragten bei Finanzdienstleistern. Bloss 37 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage haben in den zurückliegenden zehn Jahren mindestens einmal ihre Hausbank gewechselt. Und nur 36 Prozent der befragten Kundinnen und Kunden von Vermögensverwaltern geben an, ihren Anbieter mindestens einmal gewechselt zu haben.

«Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hält ihrer Hausbank die Treue – unabhängig von den Konditionen», bemerkt Dan Urner, Redaktor bei Moneyland, «dabei kann sich ein Wechsel für viele Kundinnen und Kunden finanziell auszahlen».

Der Blick auf einzelne Bankprodukte bestätigt diesen Befund: Bei der Säule 3a (40 Prozent), dem Privatkonto (39 Prozent), dem Sparkonto (38 Prozent) sowie bei der Hypothek (38 Prozent) gibt nur eine Minderheit der befragten Kundinnen und Kunden der jeweiligen Produkte an, in den vergangenen zehn Jahren einen Wechsel vorgenommen zu haben.

Auch Kundinnen und Kunden von Versicherungen zeichnen sich gemäss der Umfrage durch eine relativ geringe Wechselbereitschaft aus.

Bei Krankenkassen (55 Prozent) und Autoversicherungen (54 Prozent) hat sich immerhin gut jede und jeder zweite Versicherte für zumindest einen Wechsel innerhalb der vergangenen zehn Jahre entschieden.

Bei der Rechtsschutz- und Lebensversicherung ist die Mehrheit der Versicherten ihrem Anbieter hingegen treu geblieben.

Die Top 10 der Niemals-Wechsler

Die Unterschiede bei der Wechselbereitschaft von Serviceleistungen sind relativ gross. Ausnahme: Finanzdienstleistungen. Auch dort gibt's Unterschiede, aber nur kleine. Der Anteil derjenigen, die ihren Anbietern von Finanzdienstleistungen die Treue halten, ist in allen Sparten erstaunlich hoch.

Die folgende Tabelle zeigt die Anteile der Befragten, die über die abgefragten Dinge verfügen und sie in den vergangenen zehn Jahren nie gewechselt haben.

Junge sind wechselfreudiger, Ältere sind es nicht

Personen über 50 Jahren wechseln weniger als jüngere Altersgruppen. Besonders deutlich zeigt sich dies bei Finanzprodukten, etwa dem Privatkonto und dem Sparkonto. 

Während in den Altersgruppen der 18- bis 25-Jährigen sowie der 26- bis 49-Jährigen in den letzten zehn Jahren fast jeder und jede Zweite mindestens einmal das Privat- und Sparkonto gewechselt hat, ist dies bei den Befragten zwischen 50 und 74 Jahren je nur bei 28 Prozent der Fall.

Männer sind wechselwilliger als Frauen

Insgesamt geben mehr Männer als Frauen an, in den vergangenen zehn Jahren mindestens einen Wechsel vollzogen zu haben – in fast allen Bereichen. Besonders gross ist die Differenz zwischen den Geschlechtern beim Trading-Broker (48 gegenüber 37 Prozent), dem Kreditkarten-Anbieter (54 gegenüber 44 Prozent) und der Hausbank (41 gegenüber 33 Prozent).