Kickstart schlägt tragfähige Brücken zwischen Startups und der Wirtschaft, um Proof of Concepts, Pilotprojekte und andere Innovationspartnerschaften möglich zu machen.
Die Corona-Krise trifft Teile des Schweizer Startup-Ökosystems besonders hart, weil sie unter dem aufgespannten Rettungsschirm des Bundes bisher nicht vorgesehen sind und deshalb keine Unterstützung beantragen können. Die spezielle Situation von Startups haben wir in verschiedenen Artikeln beleuchtet, zum Beispiel hier und über den offenen Brief der Fintechrockers an Bundesrat Ueli Maurer hier.
Der Bundesrat hat das Problem erkannt und mögliche Lösungen in Arbeit, die jedoch erst Ende April 2020 präsentiert werden sollen.
Das Mittel der Liquiditätshilfen in Form von Krediten greift bei Startups nicht, zudem brauchen sie nicht primär Kredite, im Vordergrund stehen Investitionen. Was fortgeschrittenen Startups mit höherer Reife das Leben zusätzlich schwer macht:
Aufgrund der aktuellen Massnahmen des Bundes und des damit verbundenen Lockdowns haben die meisten Grossunternehmen den grössten Teil von Innovation & PoC (Proof of Concept) temporär geschlossen – genau das sind jedoch die Eintrittsportale für Startups. Innovationsprojekte sind vorderhand gestoppt, reifere Startups können deshalb nicht agieren und werden dadurch um Monate zurückgeworfen. Das ist insofern lebensbedrohlich, als die Kosten weiterlaufen – gerade Startups in fortgeschrittenen Phasen sind oftmals mit beträchtlichen Aufwänden in IT und personellen Ressourcen in der Pflicht.
Geschlossene Türen und zurückgefahrene Investitionen – oder jetzt erst recht?
Zurückhaltung bei Investitionen oder gestoppte Innvovations-Programme sind in Zeiten von Krisen verständlich, aber keine wirklich gute Idee. Die wirtschaftliche Paralyse verlängert die Stagnation über die Krise hinaus und fördert oftmals sogar den Niedergang. Warten alle auf bessere Zeiten, wird die Verantwortung für Gesundung und Wachstum gewissermassen ans Schicksal delegiert – und "die Zeiten" bekommen keine spürbaren Impulse, um tatsächlich besser zu werden.
Startups spielen für die Zukunft einer starken Wirtschaft eine zentrale Rolle. Neue Technologien und Innovationen leisten massgebliche Beiträge, welche die Gesamtwirtschaft in zahlreichen Bereichen vorwärtsbringen.
Wer unterstützt gerade in schwierigen Zeiten die Startup-Szene Schweiz?
Zum Beispiel Kickstart mit einem Scale-up-Programm für wachstumsstarke Startups. Die Initiative für Tech-Startups von Kickstart legt im fünften Jahr den Schwerpunkt auf Kreislaufwirtschaft und expandiert zudem neu in die Romandie. Das diesjährigen Programm mit Anmeldefrist bis 4. Mai 2020 ist diese Woche gestartet und folgt im Kern der Idee:
Technologie-Startups gestalten gemeinsam mit namhaften Unternehmen und Organisationen die Zukunft
Seit der Gründung hat sich Kickstart zu einer der grössten europäischen Innovationsplattformen entwickelt, die mit zahlreichen führenden Schweizer und globalen Unternehmen offene Innovationen für wachsende Startups implementiert. In diesem Jahr expandiert Kickstart in die Romandie.
Katka Letzing, Co-Leiterin von Kickstart Innovation, zu diesem Schritt:
Der Bewerbungszeitraum für das diesjährige Innovationsprogramm läuft vom 6. April bis zum 4. Mai. Katka Letzing zum Kern und zu den Zielen des Kickstart-Programms:
«Nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im digitalen und globalisierten Zeitalter werden nicht im Alleingang gefunden. Innovation braucht vielmehr unterschiedliche Akteure. Nur das Zusammenbringen der technologischen Vision der Startups mit dem Know-how erfolgreicher Unternehmen und Institutionen kann uns voranbringen.»
Wachstumsstarke Startups können sich in den folgenden Bereichen bewerben:
Kreislaufwirtschaft, Bildungs- und Arbeitstechnologie, FinTech & InsurTech, Lebensmitteltechnologie sowie Gesundheitstechnologie und Smart City.
Neuer Schwerpunkt: Kreislaufwirtschaft
Dieses Jahr befasst sich die Initiative mit dem Thema Kreislaufwirtschaft, indem nach neuen Lösungen in allen Branchen geschaut wird. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Impact Hub Switzerland im Rahmen der Initiative Circular Economy Transition umgesetzt.
Holger Schmid, Direktor Schweiz der MAVA Foundation, erklärt als Unterstützer von Kickstart Ziele und Nutzen:
«Ziel ist es, Startups zu unterstützen, die mit den Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors in der Schweiz und darüber hinaus zusammenarbeiten, um mehr zirkuläre Modelle und Praktiken umzusetzen. Innovationen, die auf Technologien basieren, können den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz erheblich beschleunigen.»
Steigende Anzahl Partnerschaften
In den letzten vier Jahren hat Kickstart mehr als 120 Pilot- und kommerzielle Projekte zwischen Startups und etablierten Organisationen aus verschiedenen Branchen initiiert. Unter vielen anderen sind folgende Partner mit im Boot: AXA, Coop, Migros, Mobiliar, Swisscom, Stadt Zürich, ETH Zürich, Postfinance, Credit Suisse.
Mobiliar ist bereits das zweite Jahr in Folge Partner von Kickstart und engagiert sich zunehmend in allen Bereichen. Warum? Christoph Hunziker, Leiter Innovation bei Mobiliar, sieht in der Nähe zu Startups und in der Kooperation neue Chancen und Vorteile für zwei Seiten, also für etablierte Unternehmen und für junge Innovationsschmieden:
Kickstart hat uns mit vielen interessanten Startups in Kontakt gebracht – mit Statice und Advaisor mit Sitz in der Schweiz haben wir vergangenes Jahr einen Proof of Concept durchgeführt
Die Zahl der Partner ist von Jahr zu Jahr gewachsen – bis heute haben sich über 140 Partner aktiv am Kickstart-Programm beteiligt. Darüber hinaus sorgen Alumni von Kickstart für zusätzlichen finanziellen Spielraum und haben mehr als 200 Millionen Euro beschafft.
Informationen und Verticals
Informationen für Startups zum Programm 2020 gibt's hier. Anmeldungen pro Vertical direkt hier:
Die Kickstart Schlüsseldaten 2020
Die wichtigsten Termine auf einen Blick:
- Bewerbungsphase: Laufend bis 4. Mai 2020
- Finale Auswahl: 6. bis 7. Juli 2020
- Planungssprint: 31. August bis 4. September 2020
- Kollaborationssprint: 28. September bis 6. November 2020
Mit der Anmeldung können sich interessierte Startups um neue Partnerschaften und konkrete Unterstützung für einen starken Sommer und einen erfolgreichen Herbst bewerben.