Blogparade SBVg zum Thema Open Banking

Blogparade: «Open Banking in der Schweiz: Es fehlt der Wille»

Thomas Müller, CEO Bank CIC
Thomas Müller, CEO Bank CIC (Bild: Bank CIC)

Thomas Müller, CEO der Bank CIC, beleuchtet in der Blogparade der Schweizerischen Bankiervereinigung, warum Open Banking in der Schweiz nicht in die Gänge kommt.

Vor einigen Wochen hat die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) die Blogparade lanciert. Ein Format für Diskussionsbeiträge aus verschiedenen Richtungen und von zahlreichen Autoren zum Thema Open Banking in der Schweiz. Sämtliche bisher erschienenen Beiträge gibt's auf der Website der SBVg hier in der Übersicht.

Der neuste Artikel ist deshalb bemerkenswert, weil er von einem Banker kommt und damit die Innensicht aus der Branche spiegeln könnte. Das tut er jedoch nicht oder zumindest nicht in erster Linie. Thomas Müller, CEO der Bank CIC, denkt und schreibt von Aussen, das heisst aus der Sicht seiner Kunden. Aus den festgestellten Unterschieden, was Kunden wünschen und was Banken zu geben bereit sind, zieht Müller ein Fazit und kommt beim Thema Open Banking zum Schluss: "Es fehlt der Wille".

Warum fehlt der Wille, Open Banking in der Schweiz zum Fliegen zu bringen?

Thomas Müller vermisst bei den Schweizer Banken die Offenheit, sich dem Wettbewerb zu stellen und auch den Willen, daran etwas zu ändern. Müller diagnostiziert bei Banken "ein Verharren in alten Mustern, mit denen man sich durch Abschottung vor Wettbewerb schützen will".

Der Autor legt den Finger auf den zentralen Punkt, dass Open Banking keine Bank für sich allein realisieren kann, dass andere Anbieter mitziehen müssen, welche die Offenheit haben, sich im Wettbewerb zu behaupten. Eine Offenheit, die Thomas Müller bei FinTechs und auch bei Produkt- oder Informationslieferanten aus anderen Branchen erkennt: "Diese sind sich dies längst gewohnt und scheuen die Transparenz nicht". Müller resümiert:

Bei vielen Banken hingegen scheint diesbezüglich die Zeit trotz aller Digitalisierungsrhetorik stehen geblieben zu sein

Warum haben viele Banken Angst vor der Öffnung?

Der Autor fragt rhetorisch und antwortet konkret: "Weshalb verschliessen sich so viele Banken dem Open Banking gegenüber immer noch? Sie haben Angst davor, durch das Teilen von Informationen ihre Kundenbeziehungen zu gefährden." Die aufgestellte Warnflagge aus Müllers Feder:

Die Wirklichkeit wird sie aber wohl schneller einholen als ihnen lieb ist, denn mit diesem Verhalten binden sie keinen Kunden

"Im Gegenteil: Sie motivieren ihre Kunden geradezu, zu einem neuen Bankpartner zu wechseln, der Ihnen Innovation und Einfachheit und damit Kostenersparnis und Effizienz ermöglicht."

Welchen Weg geht die Bank CIC im Open Banking?

Technologische Lösungen sieht Thomas Müller nicht als Diferenzierungsmerkmal, sondern als selbstverständliche Grundvoraussetzungen, welche deshalb zwischen einzelnen Banken zukünftig keine Unterschiede schaffen werden. Warum Müller auf das hybride Modell setzt und wie die Bank CIC in Sachen Open Banking unterwegs ist, stellt er in seinem Aufsatz im Detail vor.


Sie möchten mitdiskutieren?

Im Rahmen ihrer Blogparade lädt die SBVg alle Interessierten dazu ein, bis Ende September 2020 ihre Sicht zu Open Banking für den Finanzplatz Schweiz einzubringen. Als Grundlage der Diskussion dient die Auslegeordnung Open Banking der SBVg.