Bitcoin ATM

Was können Bitcoin-Automaten? Top im Komfort – Flop bei den Gebühren.

Ansicht eines Bitcoin-Wallets
Bild: FinTool | Youtube

Die Wissens-Plattform Fintool macht jetzt auch Street-Videos und testet zum Start einen Bitcoin-Automaten in Zürich – mit überraschenden Einsichten.

Der Live-Test von Fintool stellt dem getesteten Bitcoin-Automaten an der Langstrasse in Zürich in Sachen Handling ein gutes Zeugnis aus – der Wechsel von Franken zu Bitcoin funktioniert schnell, einfach und komfortabel. Bei den Gebühren gibt's dann jedoch Überraschungen – da liefert der ATM ein exemplarisches Beispiel für die Auswirkungen von galoppierender Inflation in der Praxis. Allerdings ohne Inflation, die Gebühren schaffen den wertmindernden Effekt ganz alleine.

50 Franken investiert im ATM = CHF 33.65 im Wallet – wie kommt's?

Mit der ausgewiesenen "Fixed Fee" von CHF 4.32 ist es nicht getan, der getestete Automat hat bei der Spread kräftig zugelangt, also bei der Differenz zwischen An- und Verkaufskursen. Zudem fällt eine weitere Geführ an beim Transfer vom Paperwallet (ausgespuckt vom Automaten) aufs Smartphone.

Kommen bei der getätigten Transaktion mit 50 Franken Einsatz nur gerade CHF 33.65 im eigenen Wallet an, liegen die Gesamtgebühren bei fast einem Drittel des investierten Betrages. Da staunt der ATM-Benutzer und hofft auf steigende Kurse.

Fazit der Automatentester: Bitcoin ATMs sind spannend und vielleicht gut, um eine erste Erfahrung mit Kryptowährungen zu machen, aber aktuell von den Gebühren her nicht für regelmässige Verwendung empfohlen.

Fazit der Redaktion

Bitcoin-Automaten sind grundsätzliche eine gute Idee, weil sie Kryptowährungen gewissermassen auf die Strasse bringen.

Zudem und ebenfalls klar, das Aufstellen und Betreiben von Automaten kostet Geld. Liegen Bitcoin-Automaten (mit vermutet relativ wenig Frequenz) bei den Gebühren deshalb etwas höher als Online-Kryptobörsen (mit sehr hoher Frequenz), leuchtet das ein.

Nur, geht auf dem Weg von der Investition am Automaten bis zu den Kryptowährungen im eigenen Wallet rund ein Drittel des investierten Betrages an Gebühren drauf, dürfte dem ATM-Kanal keine glorreiche Zukunft beschieden sein. In der Regel gibt es wenig Druck, Kryptowährungen genau jetzt und auf der Strasse kaufen oder verkaufen zu müssen. 

Schade, wenn der Botschafter mitten im Volk und damit ein einfach verfügbarer Kanal wieder verschwindet, weil weder Anfänger noch Fortgeschrittene den Unterschied zwischen Input 50 und Output 33.65 goutieren werden.