Jubiläum

Trust Square – erst ein Jahr alt, in der Wirkung jedoch bereits unglaublich erwachsen

Bundespräsident Ueli Maurer
Bild: Oscar Neira

Was hat das Team um den Trust Square Blockchain Hub in Zürich erreicht und was ist geplant für die Zukunft?

Im Umfeld von Technologie und Blockchain ticken die Uhren schneller. Was das Team um Taktgeber und Impulsgenerator Daniel Gasteiger in nur gerade zwölf Monaten geschaffen und erreicht hat, kann auch etablierte Institutionen vor Neid erblassen lassen.

Neid ist allerdings nicht angebracht, mit zur Erfolgsrezeptur von Trust Square gehört teilen, involvieren, kooperieren und damit die Einsicht: wirklich nachhaltiger Erfolg wird möglich durch Kraft, Wind und Unterstützung aus verschiedenen Richtungen. Wirkungsvoll gebündelt und intelligent komponiert, kann Grosses entstehen. 

Das Grosse und die Gäste

Dass der Trust Square Blockchain Hub sehr viel mehr ist als eine Fabrik mit originellen Gestalten und ein bisschen Blockchain drin, hat der Aufmarsch der Gäste zum einjährigen Bestehen gezeigt. 

Neben sehr vielen bekannten Gesichtern aus Wirtschaft, Finanz, Technologie, Entwicklung, Politik und Wissenschaft, ist die grosse Zahl der noch etwas bekannteren aufgefallen. Persönlichkeiten, welche mit ihrer Präsenz an der Feier zum einjährigen Jubliläum des Trust Square die Bedeutung der Institution unterstrichen haben.

Zu den Gästen, welche den 15. Mai 2019 in ihrer Agenda für den Besuch an der  Zürcher Bahnhofstrasse markiert hatten, gehörten zum Beispiel der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer, Nationalrätin Doris Fiala, die Zürcher Regierungspräsidentin Carmen Walker Späh, der Zuger Regierungsrat Heinz Tännler, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank Thomas Jordan, Swiss Re Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz sowie Hirnforscher und Präsident der Mindfire Stiftung Pascal Kaufmann.


Das erste Jahr

Das erste Trust Square-Jahr war eine Zeit der Bewegung und der Expansion. Seit der Eröffnung des Zentrums im Frühjahr 2018 hat sich Trust Square zum weltweit grössten Blockchain Startup und Research Hub entwickelt. Räumlich verteilen sich heute 350 Arbeitsplätze über vier Etagen und 3’500 Quadratmeter an bester Lage in Zürich.

Über 40 Jungunternehmen sind am Hub angesiedelt und beschäftigen dort rund 250 Mitarbeiter. Gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen und akademischen Partnern führte Trust Square bisher über 130 Veranstaltungen durch, die bis auf wenige Ausnahmen öffentlich und kostenlos zugänglich waren.

Das Konzept von Trust Square stösst auch international auf grosses Interesse: über 50 Delegationen aus aller Welt sind im Laufe der vergangenen zwölf Monate an die Bahnhofstrasse 3 in Zürich gereist, um den Puls des Trust Square von innen und von aussen zu nehmen.

Die Zukunft

Trust Square-Initiator und Mitgründer Daniel Gasteiger hat in seiner Ansprache Teile der Zukunft skizziert. Der Fokus wird über die Blockchain hinausgehen, der Hub soll weiterentwickelt werden zu einem Innovationszentrum für vertrauensbildende Technologien. Dazu gehört die Integration des Themas Cyber Security, zu dem bereits ein erster Anlass stattgefunden hat.

Daniel Gasteiger zu den neuen Plänen:

Vertrauen ist für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft unverzichtbar und stellt gleichzeitig eine zentrale Stärke unseres Landes dar. Wie wir diese Stärke mithilfe neuer Technologien gezielt nutzen und weiterentwickeln können, ist die treibende Frage hinter Trust Square.

Um eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema Vertrauen zu ermöglichen, ist die Zusammenarbeit mit Startups und Forschenden in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Internet of Things geplant. Zudem hat Trust Square an der Jubiläumsfeier eine strategische Partnerschaft mit der Mindfire Stiftung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz bekanntgegeben.

Neue Formen der Zusammenarbeit
Gleichzeitig mit der thematischen Erweiterung kündigte Trust Square an, künftig neue Formen der Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen anzustreben. So sollen etwa Innovationsteams direkt am Hub angesiedelt werden können, um einen einfachen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu ermöglichen.

Für die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle ist die Integration von Company Buildern und die Schaffung von Förderprogrammen für Startups geplant. Ein erster Schritt in diese Richtung ist der bereits angekündigte Swiss Blockchain Hackathon, der im Juni 2019 durchgeführt wird.

Umzug und Partnerschaften
Die Umsetzung der Zukunftspläne schliesst auch den Umzug des Hubs an einen neuen Standort ab 2020 mit ein. In diesem Zusammenhang klärt Trust Square aktuell verschiedene Optionen ab und arbeitet eng mit Stadt und Kanton Zürich zusammen.

Trust Square ist auch im Ausland ein Begriff und schafft Interesse. Aktuell arbeitet Trust Square unter anderem an einer Partnerschaft mit Seoul für den Aufbau eines lokalen Technologiezentrums. 

Votes, Quotes und sonstwie aufgeschnappt

Unser Korrespondent Oscar Neira hat sich an der Jubiläumsfeier unter die Leute gemischt, mit der Kamera draufgehalten, dies und das aufgeschnappt, Gehörtes und Gesehenes in die Redaktion gebracht:

Bundespräsident Ueli Mauer kam schon früher als geplant, um sich umzuschauen und alles kennenzulernen. Sein Interesse galt auch den Einsatzmöglichkeiten der Blockchain im Fussball. Nach dem Motto KYF (Know Your Fan) wäre ja vieles möglich: FanID, FanTicket, FanWallet, FanVote, FanBet und mehr.

Maurer hat in Bezug auf Leadership auch einen Vergleich gezogen zwischen Politik und Blockchain und mit Blick auf Trust Square gemeint, dass es viele Leute gäbe, die irgendwie dabei sind, aber eben auch Macher, die anpacken und etwas vorwärtsbringen, Leader eben.

Nationalbank-Präsident Thomas Jordan hat sich erinnert, dass Trust Square beim Einzug einen Bitcoin an die Fassade der Nationabank projeziert hat. Jordan freut sich auf die nächste Projektion und hofft diesmal auf einen Stablecoin, der zu 100 Prozent mit Nationalbank-Geld hinterlegt ist.

Die Zürcher Regierungspräsidentin Carmen Walker Späh räumt dem Trust Square und der Blockchain-Technologie für den Wirtschaftsstandort Zürich einen sehr hohen Stellenwert ein. Deshalb wünscht sie sich eine intensive Vernetzung und Zusammenarbeit des Trust Squares mit anderen im Kanton ansässigen Wissensträgern im Bereich der Cyber Security, um wertvolle Synergien für das Thema der Internetsicherheit für Zürich und für die Schweiz nutzen zu können.   

Swiss Re Verwaltungsratspräsident Walter Kielholz hat laut über Intermediäre und Blockchain nachgedacht und ist überzeugt, dass die Einen dem Anderen das Feld nicht kampflos überlassen werden.

Hirnforscher und Präsident der Mindfire Stiftung Pascal Kaufmann sieht die Schweiz als AI-Nation, wirft einen kritischen Blick auf Social Scoring in China und plädiert für einen Europäischen Weg, der über die Schweiz geht. Zudem zieht er einen Vergleich zwischen Künstlicher Intelligenz und menschlichen Fähigkeiten: lieber keine 3 Milliarden Katzenbilder, damit eine Maschine eine Katze von einer Kuh unterscheiden kann – ein Kind sieht einmal eine Katze, knuddelt sie und weiss dann für immer, was das ist.