Die erste FinTech-Nationalmannschaft reist nach New York

Bild: Website Venturelab mit Programm Venture Leaders

Was Venturelab für Startups schon länger forciert, wird 2017 erweitert: Das Venture Leaders-Programm fördert neu Schweizer FinTechs.

Venture Leaders ist ein Programm der Startup-Förderung Venturelab. Ein Programm, das die besten Schweizer Startups zu Nationalmannschaften formiert und auf Reisen schickt. Bisher und jedes Jahr mit einer Roadshow für:

  • Startups Life Science in Boston
  • Startups Technologie im Silicon Valley
  • Startups aus allen Bereichen in China

Neu und 2017 zum ersten Mal mit einem FinTech Team, welches im September 2017 an einer einwöchigen Finanzierungs-Roadshow in New York teilnehmen wird.

Wer ist mit dabei?

Die Venture Leaders Jury hat zehn FinTechs ausgewählt, welche als Nationalmannschaft und Botschafter der Schweizer FinTech-Szene in New York alle Chancen nutzen werden. Um ihr Netzwerk zu erweitern, um mit Investoren und Experten ins Gespräch zu kommen und um ihre globalen Chancen auszuloten. Deshalb präsentieren zehn Schweizer FinTechs ihre Leistungen im September eine Woche lang in den USA. Mit im Flugzeug in Richtung Big Apple sitzen:

  • Advanon, die Plattform zur Rechnungsfinanzierung in der Schweiz
  • Algo Trader, mit einer algorithmischen Handels-Software, welche komplexe Handelsstrategien automatisiert
  • Carbon Delta, die Big Data-Anlayse, welche den Einfluss des Klimawandels auf den Marktwert von Unternehmen berechnet
  • Credit Gate 24, mit einer hochautomatisierten Plattform für Anleger und Kreditnehmer
  • Futurae Technologies, mit einer Authentifizierungs-Lösung, welche Sicherheit neu definiert
  • Kiwi, die App, welche das Handy von Händlern zur intelligenten Verkaufs- und Zahlungsdrehscheibe macht
  • Monito, die Plattform, welche den günstigsten Weg für Ausland-Überweisungen liefert
  • Onevisage, das Cyber-Sicherheits-Unternehmen mit biometrischen Lösungen für Finanzdienstleister
  • Qumram, Agilität, Sicherheit und Compliance im digitalen Business
  • Sonect, macht aus jedem Laden zusätzlich einen virtuellen Geldautomaten

Ohne Support und Kompetenz auf breiter Basis sind solche Initiativen nicht zu stemmen – das erste Venture Leaders FinTech-Programm 2017 wird von mehreren Partnern wirkungsvoll unterstützt: Digital Switzerland, EPF Lausanne, ETH Zürich, Immomig, Kanton Waadt, PostFinance, Swiss Finance Startups.

Keine Lust, bis September zu warten?

September wäre ohnehin zu spät, dann spielt die FinTech-Nationalmannschaft in New York. Wer schon vorher einen Blick auf die Leistungen des nationalen FinTech Teams werfen und die Macher hinter den Lösungen kennenlernen möchte: die Startup Champions versammeln sich an der Swiss FinTech Night, am 19. Juni 2017 in Zürich.

Details und Anmeldung: Swiss FinTech Night | Meet the Swiss National FinTech Team

Venturelab: Venture Leaders FinTech

Genutzte Chancen und verpasste Chancen

Die Initiative von Venturelab gehört zu den genutzten Chancen – für Startups, FinTechs, für den Finanzplatz und auch für die Schweiz. Das ist grossartig.

Der kürzlich im Parlament versenkte Vorstoss von Jacqueline Badran (SP), die existenzgefährdende Steuerpraxis im Zusammenhang mit Mitarbeiteraktien von Startups den Realitäten anzupassen, gehört in die Kategorie der verpassten Chancen. Ebenso die abgelehnte Motion von Ruedi Noser (FDP), welcher mit der Idee eines speziellen Startup-Visums mehr Gründer und Gründerinnen in Schweiz holen wollte. Beides Massnahmen, welche den Wirtschafts- und Technologiestandort Schweiz deutlich attraktiver gemacht hätten.

In den letzten Monaten sind aus Bundesbern zahlreiche positive Signale sichtbar und auch konkrete Massnahmen spürbar geworden. Gerade deshalb erstaunt, weshalb über parteipolitische Querelen oder etwas eng ausgelegte Globalisierungsbetrachtung Sand ins Getriebe einer positiven Entwicklung geworfen wird. Der abgeschmetterte Vorstoss wie auch die Motion werden im zweiten Anlauf bessere Chancen haben, weil die Vorteile und auch die Notwendigkeit kaum bestritten werden. Nur vergeht dadurch wertvolle Zeit und die Schweiz könnte im Vergleich zu anderen attraktiven Technologie-Hochburgen ins Hintertreffen geraten.

Startups und Gründer aus dem Ausland folgen bei der Wahl ihres Standortes bekannten Kriterien und ziehen Vergleiche. Dieselben Vergleiche stellen auch Schweizer Startups an, welche sich im Silicon Valley, in Berlin, in London und in anderen Destinationen umschauen. Wer in welche Richtung geht, entscheidet mit über zunehmende oder eben auch abnehmende Attraktivität von Startup-Standorten. Und dabei geht es immer um ganze Pakete, die kommen, fernbleiben oder auch gehen: Startups, herausragende Köpfe und Innovatoren, Know-how, Technologie, Investoren, Arbeitsplätze, Image sowie Signal- und Sogwirkung auf ganze Branchen.

Gut ist, wenn man die Wahl hat das Terrain zu schaffen, auf dem Erfolge produziert werden können. Und diese Wahl hat die Schweiz – als grundsätzlich attraktiver Standort mit sehr viel Kraft, zahlreichen brillanten Exponenten und starken Initiativen. Und auch mit einigen Defiziten, die allerdings eher leicht wettgemacht und beiseitegeräumt werden könnten. Das werden sie ziemlich sicher auch – nur den Faktor Zeit sollten wir dabei im Auge behalten, der zum wegweisenden Stolperstein werden kann.