Die FINMA in Fakten und in Zahlen

Bild: FINMA Jahresbericht 2016

Neues von der FINMA an der Jahresmedienkonferenz 2017.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA präsentiert an ihrer Jahresmedienkonferenz nicht nur Zahlen und Fakten, vielmehr bieten die Verantwortlichen auch Einblicke in ihre Haltung und Arbeitsweise. Besonderen Wert wird auf die Feststellung gelegt, dass in der Aufsicht und Regulierung generell ein differenziertes Vorgehen im Zentrum steht. Ebenso grosses Gewicht liegt bei der Marktaufsicht im konsequentem Ahnden von unlauterem Marktverhalten.

FinTech-Standort Schweiz
Innerhalb der im vergangenen Jahr neu definierten strategischen Ziele für die Jahre 2017 bis 2020 spielt auch der Bereich FinTech eine grosse Rolle. Die FINMA engagiert sich für einen attraktiven FinTech-Standort Schweiz. Zum Beispiel mit dem 2016 eingerichteten FinTech-Desk oder auch mit der neu geschaffenen Möglichkeiten, dass sich Kunden bei der Neuaufnahme einer Geschäftsbeziehung mit einer Bank online identifizieren können.

Prioritäten
Die Geldwäschereirisiken in der Schweiz nehmen zu, mit entsprechend hoher Priorität behandelt die FINMA das Thema Geldwäscherei. 2016 sind verschiedene wichtige Enforcementverfahren auf diesem Gebiet durchgeführt worden. Zudem hat die FINMA ihre Kompetenzen im Bereich der Sanierungs- und Abwicklungsplanung sowie der Durchführung von Sanierungs- oder Insolvenzverfahren im neu gegründeten Geschäftsbereich Recovery und Resolution gebündelt. Dies stärkt die Effizienz im Krisenfall.

Differenzierte Aufsicht und Regulierung

FINMA-Verwaltungsratspräsident Thomas Bauer unterstreicht in seinen Ausführungen das differenzierte Vorgehen der FINMA – sowohl bei der Aufsicht wie in der Regulierung. Die FINMA stufe bestimmte Vorschriften anhand der Grösse oder des Risikos der Institute ab. Bauer konkret zum Thema: «Die FINMA konzentriert sich aufs Wesentliche und lässt den Beaufsichtigten, wo immer möglich, Spielraum und Eigenverantwortung bei der Umsetzung der prinzipienorientierten Regulierung.»

Die pauschalen Forderungen nach Deregulierung und oft gehörte Aussagen wie "weniger ist mehr", beantwortet Thomas Bauer so: «Nicht einfach weniger ist mehr, sondern gezielt ist mehr.» Er betont, die FINMA gehe in der Aufsicht bewusst differenziert mit den Beaufsichtigten um und operiere entsprechend effizient und schlank. Bauer möchte die Effizienz weiterhin steigern, um die so eingesparten Kapazitäten für neu aufkommende Themen einsetzen zu können. Dazu zählt er insbesondere Risiken wie Cyberangriffe oder Risiken im Zusammenhang mit der Auslagerung von Geschäftstätigkeiten bei den Beaufsichtigten.

Marktaufsicht im Zentrum

FINMA-Direktor Mark Branson fokussiert in seinem Referat auf die Aufsichtstätigkeit in der Marktüberwachung. Er hält fest, dass «Finanzmärkte nur effizient sein können, wenn die Markteilnehmenden ausreichend Vertrauen in deren faires Funktionieren haben. Dafür muss die Qualität der Preisbildung hoch und die Chance, Opfer von Manipulationen zu werden, tief sein.»

Branson ist der Meinung, dass die FINMA über zunehmend griffige Instrumente für die Marktaufsicht verfügt, zumal neue gesetzliche Bestimmungen wie auch technische Möglichkeiten die Marktaufsicht stärken würden. «Big Data vergisst nicht,» hält Mark Branson fest und unterstreicht: «Die Marktteilnehmer sollen wissen, dass die FINMA die Marktaufsicht sehr ernst nimmt.»
 

Anstieg: Verletzungen der Geldwäscherei-Sorgfaltspflichten

Mit dem jährlichen Enforcementbericht schafft die FINMA Transparenz über ihren rechtsdurchsetzenden Bereich. Und damit Klarheit darüber, welches Verhalten die FINMA nicht akzeptiert und wie sie dagegen vorgeht. Die FINMA hat im letzten Jahr 625 Abklärungen durchgeführt (2015: 794) und 38 Enforcementverfahren (2015: 55) abgeschlossen.

Mit 22 hat die FINMA 2016 deutlich mehr Fälle von Verletzungen der Sorgfaltspflichten im Bereich der Geldwäscherei bearbeitet. 2015 waren es lediglich 9 Fälle. Die Aktivitäten und Massnahmen stehen insbesondere im Zusammenhang mit internationalen Korruptionsfällen.

FINMA: Enforcementbericht 2016

Sinkende Kosten

In der Jahresrechnung für 2016 weist die FINMA einen Aufwand von 121 Millionen Franken aus. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Kosten rund drei Millionen Franken tiefer. Damit hat die FINMA die Kosten bereits zum zweiten Mal in Folge reduziert. Der Aufwand und die gesetzlich vorgeschriebene Reservebildung (12 Millionen Franken) sind mit Gebührenerträgen und Aufsichtsabgaben gedeckt. Der Personalbestand ist seit 2013 stabil.

Zahlen und Fakten zum Runterladen

FINMA: Jahresbericht 2016 | Jahresrechnung 2016

Stichworte zum Thema im Lexikon: FINMA | Finanzmarktregulierung | Geldwäschereigesetz (GwG)

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