Swiss FinTech Awards 2021

Was haben Cornelia Stengel, das Startup FQX und das FinTech Yokoy gemeinsam?

Cornelia Stengel, Partnerin bei Kellerhals Carrard
Bild: ZVG

Sie alle drei sind die Gewinner der diesjährigen Swiss FinTech Awards – ausgezeichnet für herausragende Leistungen auf unterschiedlichen Bühnen.

Die Swiss FinTech Awards werden seit 2015 jedes Jahr verliehen. In der Kategorie Early Stage an ein Startup mit vielversprechenden FinTech-Lösungen in Entwicklung, in der Kategorie Growth Stage an ein FinTech, das bereits erfolgreich im Markt operiert und durch Wachstum auffällt.

Der Preis des FinTech Influencer of the Year geht an eine Organisation oder an eine Person, welche die FinTech-Szene insgesamt massgeblich positiv beeinflusst und mit konkreten Impulsen prägt.

Die Awards 2021 sind den Gewinnern diese Woche im Anschluss an die Konferenz FinTech 2021 – The Future of Embedded Finance verliehen worden.

Cornelia Stengel – FinTech Influencer of the Year

Prof. Dr. iur. Cornelia Stengel ist Rechtsanwältin und Partnerin bei der Zürcher Kanzlei Kellerhals Carrard. Ihre Expertise im Finanzdienstleistungs- und Finanzmarktrecht verbindet sie mit ihrer praxisorientierten Erfahrung, zum Beispiel in den Bereichen FinTech, Digitalisierung, Blockchain und DLT, Datenpolitik und mehr.

Als Co-Direktorin der Swiss FinTech Innovations, als Gastprofessorin und Projektleiterin #FinTank am Institut für Finanzmanagement der FHNW sowie als Mitglied zahlreicher Arbeitsgruppen und Gremien ist Cornelia Stengel Impulsgeberin – und sehr viel mehr als das.

Sie bringt seit Jahren schon sichtbare Bewegung in die FinTech-Szene durch konkrete Initiativen und durch das aktive Vorantreiben notwendiger Entwicklungen. Zudem vermittelt sie der Branche laufend Wissen, Durchblick, Know-how und Zusammenhänge durch Referate und Podiumsdiskussionen auf zahlreichen Bühnen. In einer Sprache, für Juristen und Juristinnen nicht unbedingt die Regel, die für eingefleischte Profis informativ und für interessierte Nicht-Profis verständlich bleibt.

FQX– Early Stage Startup of the Year

Die Vorteile unbedingter Zahlungsversprechen, bisher papierbasierte Schuldscheine, bringt das FinTech FQX in Form von eNotes in die digitale Finanzwelt. Über die Technologie des Startups können elektronischen Zahlungszusagen generiert, versendet, geprüft und abgewickelt werden. 

Diese verbindlichen Zahlungsversprechen basieren als eNotes auf der Blockchain-Technologie und sind deshalb über ihren gesamten Lebenszyklus verfolgbar. Inklusive jeder Art von Änderungen, eNotes als besondere Form von "Wertpapieren" können verkauft und die Rechte können an Dritte übertragen werden.

Mit ihrem disruptiven Instrument will FQX nach eigenen Aussagen die Handelsfinanzierung und die Geldmärkte verändern. Das Startup hat Anfang Juni in einer Seed-Finanzierungsrunde 4.7 Millionen US-Dollar eingesammelt und will mit ihrem Geschäftsmodell zur führenden technischen Infrastruktur für eNotes werden.

Yokoy – Growth Stage Startup of the Year

Das FinTech Yokoy sieht sich selbst als Schweizer "Revolut for Business". 2019 als Expense Robot gestartet, war dem Startup der Rahmen der automatisierten Spesenlösung für Unternehmen bald zu eng – Yokoy tritt heute mit einer Komplettlösung für Unternehmensausgaben auf. Neben der Spesenabwicklung gehören KI-gestützte Prozesse für die Verwaltung von Kreditkarten- und Lieferantenrechnungen zum Programm. 

Yokoy hat sich im März 2020 in einer Seed-Finanzierungsrunde den Treibstoff für das Wachstum geholt, angeführt von Swisscom Ventures und SIX FinTech Ventures hat das FinTech 1.7 Millionen Franken eingesammelt. Yokoy bedient heute nach eigenen Aussagen bereits mehrere hundert Kunden.

Nach Österreich Ende 2020 hat das FinTech erst vor drei Wochen die Expansion nach Deutschland in Angriff genommen. Grosse Konkurrenten scheinen Yokoy anzuspornen und nicht zu schrecken – das FinTech trifft auf das Unicorn Pleo, das mit 150 Millionen US-Dollar aktuell frisch finanziert Deutschland bereits seit 2019 als Schlüsselmarkt ebenfalls mit einer Betriebsausgaben-Plattform beackert.