Challenger-Bank

Neo-Bank Revolut sichert sich mit einem Junior-Angebot die Kunden von morgen

Kind mit Smartphone in der Hand
Bild: Revolut

Die Challenger-Bank nimmt Eltern ins Visier – deren Kids sollen über "Revolut Junior" den Umgang mit Geld lernen.

Mit Revolut Junior startet die Neo-Bank ein Angebot und ein Konto, das speziell für Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren ausgelegt ist. Das Junior-Konto ist mehr als nur eine Taschengeld-Verwaltung. Mit der App können junge Leute Geld erhalten, Geld sparen, budgetieren lernen und natürlich auch Geld ausgeben. 

Mit dem Approach des Lernens richtet sich das FinTech an Eltern, der Sprösslinge den Umgang mit Geld möglichst früh lernen und trainieren sollen. Weil, so Revolut, in der Schule lernen sie das nicht, diese "Ausbildung" soll aus dem Elternhaus kommen. Es geht darum, sagt das FinTech, innerhalb der Familie Gespräche über Geld zu führen. Deshalb positioniert die Challenger-Bank "Revolut Junior" als Ausgangspunkt, damit Kinder mit eigenen Geld aufwachsen und dabei von den Eltern gecoached werden.

Eltern führen Regie

Das Konto für den Nachwuchs kann nicht direkt eröffnet werden, das funktioniert ausschliesslich über das Premium- oder Metal-Konto der Eltern. Dadurch haben die Eltern volle Kontrolle über das finanzielle Leben der Kids, die Konten bleiben verknüpft. Ist das Taschengeld überwiesen, nutzen Kids die von den Eltern freigeschalteten Funktionen. Diese können restriktiv oder eben auch grosszügiger ausgelegt sein. Finanzielle Freiheit innerhalb klar definierter Grenzen gewissermassen.

Heimlichkeiten gibt's keine, die Erziehungsberechtigen sehen jederzeit, wo und wofür die Kinder Geld ausgeben. Nutzt der Nachwuchs die Visakarte, geht die Transaktionsbestätigung (auch) an die Eltern. Das kann dann zu den beabsichtigen "Gesprächen über Geld" innerhalb der Familie führen.

Was das Konto für Junioren leistet

Der Funktionsumfang ist einfach gehalten, beinhaltet jedoch alles, App und Karte inklusive, was Kids brauchen, um mit ihrem Geld wirtschaften zu können.

In Vorbereitung sind weitere Funktionen, welche Kindern und Jugendlichen helfen sollen, Sparziele zu definieren und auch zu erreichen.

Interessantes Detail: Revolut geht davon aus, dass Kinder ihre Karte stolz auf Facebook und anderen Social Medias ihren Freunden präsentieren werden. Selbstverständlich mit Foto. Deshalb findet auf der Visakarte eine Kartennummer vorsorglich gar nicht statt.

Das Angebot "Revolut Junior" ist ab sofort verfügbar – zum Start in Grossbritannien, die Einführung in anderen Ländern ist geplant und in Vorbereitung.

Alt genug, um autonom zu wirtschaften?

Junior-Kunden können ihr Konto in ein vollwertiges Konto umwandeln, sobald sie mit 18 den Erwachsenen-Status erreicht haben. Die Chancen stehen gut, dass sie das tun werden, auf erlernten und gewohnten Komfort möchte man in der Regel nicht verzichten. Mit der Umwandlung bleiben Vermögen und Transaktions-History erhalten, einzig die Eltern als Kontroll-Instanz werden abgehängt und der Funktionsumfang erweitert sich.

Und sonst: Revolut diversifiziert

Kürzlich hat die Challenger-Bank Open Banking für ihre britischen Kunden geöffnet. Auch diese Erweiterung soll über die britischen Grenzen hinaus bald in anderen Ländern zur Verfügung stehen.

Kryptowährungen bietet das FinTech schon länger an, das ist nicht erstaunlich. Neu bietet Revolut auch traditionelle Anlagen in Gold, das ist erstaunlich, zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick wieder weniger, weil die Challenger-Bank sich seit jeher daran orientiert, was Kunden auf ihrem Wunschzettel haben. In Zeiten von Negativzinsen und Börsentauchern wird Gold auch für die digitale Generation zur Alternative. Ergo zieht Revolut nach und mag diese traditionelle Anlageform nicht der Konkurrenz überlassen.