Was das Smartphone-Konto mit dem Bargeld-Bezug im Supermarkt verbindet

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Zum einen: Beides ist praktisch, unkompliziert, einfach und komfortabel. Zum anderen: Das eine wie das andere erfüllt Wünsche und löst Probleme für unterschiedliche Kundengruppen.


Smartphone-Banking hat in Deutschland Konjunktur

Nicht einfach "normales" Banking auf Smartphones, vielmehr das unkomplizierte Konto für junge Zielgruppen, das exklusiv übers Smartphone eröffnet und als mobiles Bankkonto genutzt werden kann.

  • N26 gibt's seit zwei Jahren mit rund 300'000 Nutzern und hohen Wachstumserwartungen
  • O2 von Telefónica ist seit Mitte 2016 dabei, aus Mobilekunden auch mobile Bankkunden zu machen
  • Yomo ist das digitale Konto der Sparkassen, läuft aktuell noch in der Beta-Phase und soll junge Kunden begeistern
  • Bankomo von der Reise Bank (Tochter der DZ-Bank) kommt im Frühsommer

Diese und weitere Smartphone-Konten zielen auf dieselben jungen Kundengruppen, bieten alles, was Banking können soll, inklusive P2P und Debitkarte oder MasterCard und mehr. Alle Anbieter wollen Leistungen laufend erweitern und schnell wachsen. Das ist auch notwendig, weil die aktuellen Smartphone-Bankkonto-Anbieter nicht unter sich bleiben werden, weitere Konkurrenten stecken in Projekten und wollen mitmischen. Der Markt der jungen Zielgruppen kann sich freuen und darf auswählen. Ältere Segmente werden im Laufe der Zeit auch Gefallen finden.

Gut möglich, dass bestehende und neue Anbieter in absehbarer Zeit auch die Schweiz als Markt entdecken.

Bargeld an der Supermarkt-Kasse

Was das Zürcher Startup Sonect in der Schweiz aktuell mit einem Pilotprojekt lanciert, funktioniert in Deutschland schon länger: beim täglichen Einkaufen gleich Bargeld an der Kasse beziehen, ohne zum Geldautomaten rennen zu müssen. Über Barzahlen.de ist dieser Service bereits in 10'000 Filialen von mehreren Detailhandelsketten in Deutschland möglich.

Beim Pionier Barzahlen linken sich vermehrt auch Banken mit ein. Bisher schon die Direktbanken DKB und N26, neu jetzt auch die Sparda-Bank – und damit die erste Bank mit eigenen Filialen und eigenem Netz von Geldautomaten. Das ist aussergewöhnlich, weil sich die Sparda-Bank als Filialbank selbst konkurrenziert, wenn sie ihre Kunden zum Cashabholen in den Supermarkt schickt.

Die Weitsichtigkeit und das Servicedenken der Sparda-Manager dürfte sich jedoch langfristig bezahlt machen. Kunden honorieren Komfort und Service, gerade auch ausserhalb der Bank. Wenn sie Wünsche erfüllt, mag man seine Bank auch auf Distanz und schickt ihr bei jedem Bargeldbezug einen freundlichen Gedanken. Umso mehr, als der Service im Supermarkt ohne Spesen und Kosten erfolgt – in Zeiten heftig geführter Bankgebühren-Diskussionen ein zusätzliches Plus.

Genau deshalb dürfte das Modell des Bargeldbezugs im Supermarkt über eine App auch in der Schweiz Schule machen. Weil's einfach praktisch ist, Cash dort zu bekommen, wo man immer wieder ist – gerne also auch an der Ladenkasse.