Schweizer Banken

St. Galler Kantonalbank: Sparen soll Spass machen

#HäshCash, die Spar App der St. Galler Kantonalbank
Bild: SGKB | #Häsch Cash, die Spar-App der St. Galler Kantonalbank

Was bringt junge Menschen zum Sparen? Sitzt die Zielgruppe mit im Boot und ist an der Entwicklung der Spar-App beteiligt, kann's klappen.

Die Vorteile des Sparens liegen auf der Hand: Wer's tut, erreicht Ziele, kann sich Träume und Wünsche erfüllen. Sparen selbst ist allerdings für jüngere Zielgruppen oftmals mit Unlust und Nebenwirkungen verbunden, weil: Geld zur Seite legen kann heissen, jetzt und heute auf etwas anderes zu verzichten.

Genau darüber hat die St. Galler Kantonalbank nachgedacht und ein Konzept entwickelt, das beim Sparen die wenig lustbetonten Begriffe wie "Verzicht" oder "Disziplin" schlicht ausblendet.

Lustbetontes Sparen ohne Verzicht und Nebenwirkungen

Verzicht wird ausgeblendet, weil das Sparen über die App #Häsch Cash nicht mit schmerzhaft grossen Beträgen läuft, vielmehr über Kleinbeträge, die mit höherer Frequenz abgezweigt werden. Disziplin wird ersetzt durch lustbetonte Komponenten, weil die kleinen Sparbeträge an Ereignisse gekoppelt sind. Zum Beispiel:

Fussballfieber: Bei jedem Tor der Lieblings-Fussball-Mannschaft gehen automatisch 5 Franken aufs Sparkonto

Schmuddelwetter: An jedem Regentag geht ein bestimmter Kleinbetrag aufs Sparkonto

Münz wird abgezwackt: Mit der Karte zahlen, dabei wird aufgerundet, die Rundungsdifferenz wird angelegt und bringt den Kunden seinem persönlichen Traumziel jedesmal einen kleinen Schritt näher

Die App organisiert das automatische Ereignis-Sparen, überwacht Sparziele, Zwischenstand, Rückstand und Vorsprung. Damit ist #Häsch Cash weit entfernt von einer oberlehrerhaften und unlustig verordneten Sparübung mit hohem Anspruch an die eigene Disziplin – das Sparen läuft von selbst und es genügt, sich auf die Erfüllung seiner Wünsche zu freuen. 

Wie ist der digitale Wunschtraum-Realisator entstanden?

Die SGKB hat den langen Anlauf genutzt, um in Alpha- und Beta-Phasen die Zielgruppe aktiv mit ins Boot zu holen. Welche Wünsche haben junge Menschen? Wie sind diese Ziele zu erreichen, ohne dass es schmerzt? Welche Ereignisse für die Sparimpulse kommen gut an? Welche Sparbeträge werden nicht als "Verlust" empfunden, weil man sie gar nicht merkt? Was braucht's, damit Sparen Spass machen kann, weil Wunschträume im Vordergrund stehen?

Diese und andere Fragen haben nicht Marketing-Strategen und Bankprofis beantwortet, die Zielgruppe ist in alle Phasen involviert worden. Deshalb ist ein Produkt entstanden, das bei jungen Leuten wirklich ankommt, inspiriert von der Zielgruppe selbst, erdacht und gemacht in enger Zusammenarbeit. Auch in einem Umfeld, das zu jungen Leuten passt: als agiles Projekt mit Startup Groove.

Sharon Marti über #Häsch Cash

Wir haben Fragen. Produktmanagerin Sharon Marti kennt die Antworten. Sie hat als Product Owner das Projekt bei der SGKB von A bis Z begleitet.

#Häsch Cash ist gemeinsam mit Anwendern entwickelt worden. Würde das Produkt heute anders aussehen, wenn die Zielgruppe nicht involviert worden wäre?

#Häsch Cash hat sich im Verlauf der Projektzeit enorm verändert. Es wurden diverse Funktionen gestrichen und viele neue Ideen sind hinzugekommen. Das Produkt wurde sehr kundenzentriert entwickelt. Wir haben versucht, die Bedürfnisse unserer Zielgruppe genau zu verstehen und die Feedbacks immer wieder einfliessen zu lassen. Es wurden fortlaufend Prototypen erstellt, um die Ideen fassbar vermitteln zu können.

Wie war die junge mitwirkende Zielgruppe zusammengesetzt?

Wir haben für die Phasen "Alpha" und "Beta" jeweils Pilotuser in der Zielgruppe rekrutiert. Dabei konnten sich Kunden wie auch Mitarbeitende auf einer Landing Page anmelden. Voraussetzung war eine bestehende Kundenbeziehung mit der St.Galler Kantonalbank.

Welche Inputs von Beta-Anwendern haben zu konkreten Features oder Funktionen geführt – zu welchen?

Zahlreiche, ein interessantes Beispiel: Viele Pilotuser haben gewünscht, dass es für das gesparte Geld beschränkte Bezugsmöglichkeiten geben soll. Diese Anforderung wurde umgesetzt, indem Bezüge am Bancomat oder Überträge im E-Banking nicht möglich sind.

Gibt’s erste Feedbacks aus dem Kundenkreis nach dem Rollout der finalen Lösung?

Im Moment noch sehr wenige – #Häsch Cash ist aufgeschaltet, aber unsere Kunden wurden noch nicht über die neue Lösung informiert. Das wird sich jedoch bald ändern, die Marketing-Kampagne startet Ende Mai.

Wo steht #Häsch Cash heute in einem Jahr?

#Häsch Cash soll laufend weiterentwickelt werden, weiterhin auch zusammen mit Kunden. Es werden sicher neue Sparmethoden und Funktionen hinzukommen. Viele unserer jungen Kunden sollen mit #Häsch Cash beim Sparen unterstützt werden. Sparen soll Spass machen!

Die St. Galler Kantonalbank und FinTech

Die SGKB gibt Gas bei der Digitalisierung. In den letzten zwölf Monaten haben zahlreiche Digital-Produkte das Labor verlassen und sind in den Markt gestellt worden. Zum Beispiel die Online-Hypothek, ein Chat, das neue Mobile Banking oder ein digitaler Finanzassistent. Parallel dazu investiert die Bank auch analog in die persönliche Beratung – nach eigenen Aussagen aus der Philosophie heraus, alle Kanäle zu öffnen, damit Kunden wählen können, ob sie digital oder persönlich mit der SGKB geschäften wollen.

Die Interviewpartnerin: Sharon Marti

Sharon Marti ist Produktmanagerin bei der St. Galler Kantonalbank.

Als Product Owner #Häsch Cash hat Sharon sämtliche Phasen und Entwicklungsschritte der neuen Spar- und Wunsch-Erfüllungs-App begleitet und massgeblich beeinflusst.