Blockchain-Serie

Dani Fricker: Jammern war gestern – Potenziale nutzen!

Dani Fricker

Die Serie zur "Blockchain Nation Switzerland". Mit Dani Fricker zur Frage: Was bleibt von 2018, was bringt 2019?


Dein persönliches Fazit zum Blockchain-Jahr 2018?

Neben anderen Desillusionen hat uns 2018 auch gezeigt, dass die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain wohl doch limitierter sind als erhofft – wenigstens momentan noch. Bitcoin wurde der Welt vor zehn Jahren als "A Peer-to-Peer Electronic Cash System" präsentiert, und als solches hat er sich wunderbar etabliert. Die Crypto Advisory Group fokussiert auf das offensichtliche Potenzial der Blockchain als globale, sichere und kostengünstige Zahlungsinfrastruktur, anstatt verzweifelt nach zusätzlichen Anwendungsfällen zu suchen, wie nach der Nadel im Heuhaufen.

Der Höhepunkt des Blockchain-Jahres 2018 war aus unserer Sicht die Aktivierung des Lightning Networks (LN) auch für echte Bitcoin-Zahlungen. Durch den Einsatz von sogenannten Zahlungskanälen können quasi kostenfreie Sofort-Transaktionen durchgeführt werden. Dies auch für Beträge im Gegenwert von weit weniger als einem Rappen/Cent. Wir denken, dass dies völlig neue Möglichkeiten zur Monetarisierung von Werten birgt. Entsprechend sehen wir im LN das Potenzial, neue Geschäftsmodelle zu erschliessen.

Schwerpunkte bei Blockchain und Crypto – deine Erwartungen für 2019?

Eine beeindruckende Entwicklung des Lightning Networks. Wichtig ist, sich dabei auf die richtigen Aspekte zu fokussieren. Nicht mehr Bitcoins machen das LN nützlicher, sondern der Fokus auf Werte. Einen schönen Tweet dazu gibt’s von Alex Bosworth, etwas schwerere Kost von Nik Bhatia. Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt Geschäftsgeheimnisse offenlege, möchte ich auch das Pozential von Mikrozahlungen für Asset-Tokenisierung erwähnen.

Dann noch einige Dinge, von denen ich auch hoffe, dass sie eintreten. Ganz sicher bin ich mir allerdings nicht:

  • Das Wort "Skalierung" fällt 2019 im Zusammenhang mit Kryptowährungen kein einziges Mal, da sich das Thema durch das Lightning Network endgültig erledigt hat.
  • Die Diskussion um nutzlose Stablecoins verschwindet, bevor sie richtig gestartet wurde. Und mit ihr die nutzlosen Stablecoins.
  • Krypto-Konferenzen in Malta werden wegen Korruptionsverdachts international geächtet.
  • Die Blockchain Nation Switzerland hilft mit, die Schweiz von einer unvorteilhaften Liste definitiv wegzukriegen, anstatt sie auf eine neue draufzukriegen.

Wo steht der Bitcoin-Kurs am 31. Dezember 2019?

Ich halte mich da an die dritte Annahme der technischen Chart-Analyse: Geschichte wiederholt sich tendenziell. Am wahrscheinlichsten erscheinen mir daher folgende Szenarien:

  • $ 3'825 (November 2014-Szenario)
    Der Bitcoin-Preis sinkt in den nächsten 2 Monaten unter $ 2k und erholt sich dann bis auf das heutige Niveau. 
  • $ 6'426 (Januar 2015-Szenario)
    Der Bitcoin-Preis steigt 2019 kontinuierlich um total 65 Prozent. 

PS: Das sind KEINE Anlage-Tipps. DYOR!

Alles klar? Dann auf zur nächsten Runde.

Der Interviewpartner: Dani Fricker

Dani Fricker ist Mitgründer und CTO der Crypto Advisory Group. Neben der Entwicklung und Durchführung von Blockchain-Schulungsprogrammen entwickelt seine Firma ein Zahlungssystem, das auf dem Lightning Netzwerk basiert.

Dani hat über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie. Vor der Gründung der Crypto Advisory Group hat er Finanzinstitute in Europa, dem Nahen Osten und Afrika beraten. Ausserdem war er in unterschiedlichen Management-Rollen bei Schweizer und auch bei internationalen Banken engagiert. 

Dani ist Dozent, Diskussionsteilnehmer und Konferenzredner in seiner bevorzugten Domäne der Kryptowährungen.