Startups Schweiz

Helvetia versichert Wertsachen direkt in der App von Adresta

Blick auf Smartphones mit Ansicht der Adresta App
Bild: Adresta

Der Versicherer möchte dort präsent sein, wo der Wunsch nach Versicherungsschutz entsteht – deshalb öffnet Helvetia einen neuen Vertriebskanal.

In Zeiten, in denen alle von Ökosystemen reden, könnte man ja gelegentlich tatsächlich auch eins bauen. Das Technologie-Startup Adresta ist dabei, genau das zu tun. Gewissermassen von unten nach oben. Wir kommen darauf zurück.

Die Frage, wer die Luxusuhr auf die Blockchain bringt, ist seit der Gründung von Adresta beantwortet, wir haben berichtet. Das Startup macht über seine App alle wichtigen Stationen und Informationen einer Uhr für Hersteller, Händler und Käufer auf einer Blockchain zugänglich. Das heisst konkret: Adresta schreibt die Geschichte von Luxusuhren mit – von der Produktion beim Hersteller, über den ersten Verkauf im Fachhandel, bis zu den Details von Service und Reparaturen oder den Weiterverkauf an einen neuen Besitzer. Damit bekommt ein hochwertiger Zeitmesser einen jederzeit überprüfbaren und soliden "Lebenslauf" – offene Fragen zu Herkunft, Weg und Geschichte gibt's nicht mehr.

Und jetzt die Versicherung dazu

Dass Helvetia ihre Wertsachenversicherungen für Uhren direkt in die App von Adresta parkiert, ist naheliegend – dort entsteht auch der Wunsch nach Schutz. Für Adresta-Kunden ist die Helvetia-Präsenz eine sinnvolle Serviceleistung, für den Versicherer selbst ein neuer Vertriebskanal und für Adresta ein Mehrwert in Form eines zusätzlichen Puzzle-Steins auf dem Weg zum Ökosystem. Die Wertsachenversicherung ist kein blosser Link, Nutzer können den gewünschten Versicherungsschutz direkt in der App buchen.

Dass gerade Helvetia der erste Versicherungspartner ist, dürfte nicht ganz zufällig sein. Das Startup Adresta ist aus dem Helvetia Kickbox-Programm entstanden und im Frühling 2020 in die Autonomie der unternehmerischen Freiheit entlassen worden.

Und jetzt die Sache mit dem Ökosystem

Wer den vollständigen Lebenszyklus einer Luxusuhr lückenlos abbilden und dokumentieren kann, wird sich längerfristig nicht auf Uhren beschränken wollen. Sind Software und Blockchain-Technologie einmal entwickelt, dann funktioniert das Geschäftsmodell auch für Oldtimer, Kunstwerke und andere wertvolle Objekte, bei denen Echtheit, Geschichte und Lebenszyklus im Zentrum stehen. Naheliegend deshalb, dass Adresta in nächsten Schritten auch weitere Luxusgüter unter den Blockchain-Flügel nehmen wird.

Jede Besitzerin und jeder Besitzer von Luxusgütern braucht nicht nur eine dokumentierende Blockchain, sondern je nach Wertobjekt jeweils auch andere und zusätzliche Services und Partner. 

Das mit der Versicherung ist schon mal ein guter Anfang, Versicherungsschutz brauchen fast alle. Dann aber vielleicht auch Zugang zu Profis, die Wertobjekte schätzen, zertifizieren, pflegen, reparieren, verwahren, was auch immer. Oder Zugang zu Auktionshäusern, die Luxusgüter zum besten Preis beim genau richtigen Publikum platzieren können. Oder ganz andere Services und Leistungen, die je nach Art des Luxusgutes unterschiedlich sein können.

So entstehen Ökosysteme, gewissermassen von unten nach oben – sie werden aufgebaut, mit zusätzlichen Leistungen und Partnern erweitert und wachsen laufend. So lange, so breit und so tief, bis einer Besitzerin oder einem Besitzer eines Luxusobjekts keine einzige Frage mehr einfällt, weil alle Antworten in Form von Lösungen bereits vorhanden sind. Und alle wünschbaren Services ebenfalls. Daran erkennt man ein Ökosystem, das diesen Namen auch wirklich verdient.

Gut möglich, dass Adresta zum exemplarischen Modellfall werden kann, wie aus einer Idee und aus einer Nische ein Ökosystem entsteht.