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Wer bringt die Luxusuhr auf die Blockchain?

Die Gründer des Startups Adresta
Bild: Adresta

Die drei Gründer des Technologie-Startups Adresta belassen die Uhr am Handgelenk des Käufers, schreiben jedoch die Geschichte des luxuriösen Teils in allen Details mit.

Die Blockchain oder die Distributed Ledger Technology (DLT) kann in Plänen, Visionen und Konzepten vieles, die Technologie ist jedoch in den Märkten noch nicht in der gewünschten Breite in Anwendung. Zumal in der Praxis die Trennlinie zwischen frisierter Datenbank und Blockchain oftmals nicht allzu trennscharf gezogen wird.

Der vollständige Lebenszyklus einer Luxusuhr

Das Technologie-Startup Adresta fügt einen konkreten Blockchain-Anwendungsfall hinzu: Das Startup schreibt die Geschichte von Luxusuhren mit – von der Produktion beim Hersteller, über den ersten Verkauf im Fachhandel, bis zu den Details von Service und Reparaturen oder den Weiterverkauf an einen neuen Besitzer. Damit bekommt ein hochwertiger Zeitmesser einen jederzeit überprüfbaren und soliden "Lebenslauf" – offene Fragen zu Herkunft, Weg und Geschichte gibt's nicht mehr.

Erste Kunden konnte das junge Startup bereits an Bord holen und die von Adresta generierten digitalen Zwillinge in Form von geschützten Zertifikaten verbinden die Interessen von Herstellern, Fachhändeln und Uhrenbesitzern. Was auf der Blockchain fälschungssicher vor Anker liegt, kann von den Beteiligten in direkt nutzbarer Form abgerufen werden. Für Uhrenhersteller und Fachändler gibt's eine Weblösung, Uhrenbesitzer greifen über eine Smartphone App auf alle relevanten Daten ihres kostbaren Chronometers zu.

Was eine hochwertige Uhr schützt, funktioniert auch für andere Luxusgüter

Naheliegend deshalb, dass sich das Startup Adresta in seiner weiteren Entwicklung nicht auf Uhren beschränken, sondern den Fächer für weitere Luxusgüter öffnen wird, deren Herkunft, Geschichte und Lebenszyklus mitgeschrieben und sicher gespeichert gehören. Zumal die Märkte und die Bedürfnisse vorhanden sind, um Echtheitszertifikate in Papierform durch fälschungssichere digitale Lösungen zu ersetzen – Lebenslauf und Ereignisse im Leben eines Luxusgutes immer inklusive.

Blockchain und DLT als Technologien können das und das Startup "übersetzt" die Technologie, damit sie für Anwender auf Hersteller-, Handels- und Kundenseite sehr einfach nutzbar wird. So kann ein Original von Fälschungen und Kopien in jedem Produktbereich zweifelsfrei unterschieden werden. Das Original kann jederzeit identifiziert und als Original verifiziert werden – Herkunft und auch sämtliche Stationen des Produkts bleiben auf der Blockchain manipulationssicher für alle Zeiten gespeichert.

Das Technologie-Startup Adresta

Das junge Zürcher Startup mit sechs Mitarbeitern ist im Dezember 2019 von Mathew Chittazhathu, Leonie Flückiger und Nicolas Borgeaud gegründet worden. Die Konzept für die Blockchain-basierte Geschäftsidee hat im Kickbox-Programm der Helvetia Versicherung Gestalt angenommen, das Produkt selbst ist an der ETH Zürich entwickelt worden. Nachdem die Adresta-Lösung die Marktreife erreicht hatte, ist das Startup im April 2020 aus dem Corporate-Incubator-Programm der Helvetia in die Freiheit "entlassen" worden, um eigenständig die Pflöcke für die Zukunft einzuschlagen.