Mit Prometheus sagt SIX dem Insiderhandel den Kampf an

Darstellung von Prometheus auf einer griechischen Briefmarke
Darstellung von Prometheus, rechts im Bild, auf einer griechischen Briefmarke (Bild: Lefteris_ | Getty Images)

SIX Exchange Regulation will mit der Applikation Prometheus den Schritt zu einer global führenden Handelsüberwachungsstelle zu machen.

Zum Start des neuen Monats September hat SIX Exchange Regulation (SER) "Prometheus" in Betrieb genommen, eine Applikation zur Handelsüberwachung der Börsenplätze von SIX. Nach Angaben von SER verfolgt das Unternehmen konsequent einen holistischen Surveillance-Ansatz und setzt bei der neuen Software auf Artificial Intelligence, Machine Learning und Big Data. 

Prometheus ist von der SIX Exchange Regulation in Kooperation mit Experten von PwC Schweiz entwickelt worden.

Nomen est omen

Schickt die SER ihre neue Applikation mit dem Namen eines Angehörigen des Göttergeschlechts der Titanen aus der griechischen Mythologie in den Kampf, scheint der Name Programm zu sein: Mit geballter Kraft von Prometheus sollen Frontrunning und Insiderhandel erschwert und zuverlässiger aufgedeckt werden.

Prometheus setzt auf Cutting-Edge-Technologien und auf einen maximalen Grad an Automatisierung. Die Applikation soll die derzeit eingesetzte Software zur Handelsüberwachung schrittweise ablösen. Das Unternehmen ist überzeugt, mit der operativen Inbetriebnahme des Moduls "Insider Trading" ein neues Kapitel in Sachen Aufdeckung von Insiderhandel in der Schweiz zu öffnen.

Seit dem Inkrafttreten des FinfraG-Melderegimes, stehen der Handelsüberwachungsstelle zusätzliche Informationen über den wirtschaftlich Berechtigten einer Transaktion zur Verfügung. Dadurch können die Handelsdaten mit den Transaktionsdaten verknüpft werden.

Christian Müller, Head Surveillance & Enforcement bei SER, zu den erweiterten Möglichkeiten:

Wir werden in der Lage sein, noch mehr Daten schneller und vertiefter zu analysieren

Die Applikation Prometheus soll den Analysten der Handelsüberwachung von SER eine schnellere, stärker granulierte und auf einer breiteren Datengrundlage gestützte Analyse zur Aufdeckung von potenziellen Fällen von Insiderhandel ermöglichen.

Laufende Verbesserung der Prozesse

Nach erfolgreichen Tests vor der Implementierung sollen mit Prometheus nun erste Erfahrungswerte im Markt und im laufenden Betrieb gewonnen werden. Ziel: in der Handelsüberwachung sollen alle relevanten Prozesse kontinuierlich verbessert werden, Effizienzgewinne bei steigender Qualität sollen dabei im Vordergrund stehen.

Christian Müller ist überzeugt, mit der Applikation Prometheus nicht nur eine intelligente Software einzusetzen, sondern den Schritt zu einer global führenden Handelsüberwachungsstelle zu machen:

Durch die Nutzung neuester technologischer Ansätze reagieren wir nicht auf Wandel, sondern stossen diesen selbst an

Der eingeschlagene Weg soll nach Angaben von SER konsequent weiterverfolgt werden, um die Integrität und Transparenz des Schweizer Finanzplatzes auf gewohnt hohem Niveau zu halten.

Aktuell arbeitet SER zusammen mit den Spezialisten von PwC Schweiz an der Fertigstellung des zweiten Moduls "Market Manipulation".