Mastercard

Mastercard setzt auf Biometrie-Lösungen im Online Shopping

Bild: Chombosan | Getty Images

Konsumenten sollen sich ab April 2019 beim Bezahlen mit Mastercard im Internet biometrisch identifizieren: Gesichts-, Iris- oder Finderabdruckerkennung.

Banken, welche Mastercards herausgeben, rüsten auf und sind ab April 2019 bereit: Ihre Kunden werden ab dann Kartenzahlungen im Internet mit Gesicht, Fingerabdruck oder Iris autorisieren. Wie Mastercard bekanntgegeben hat, sind alle Banken (Lizenznehmer) mit einem entsprechenden Mandat beauftrag worden, die notwendigen Biometrie-Lösungen bereitzustellen.

Ziel: Online-Zahlungen mit der Mastercard sollen einfacher, schneller, komfortabel und damit kundenfreundlich abgewickelt werden können. Mastercard begründet diese Umstellung mit veränderten Kundengewohnheiten und nutzt die Gelegenheit, die Neuerung mit den Authentifizierungsregulierungen der Europäischen Union, konkret der PSD2, in Einklang zu bringen.

Kunden mögen biometrische Lösungen

Keine Frage, dem Passwort-Prozedere wir niemand nachtrauern. Im Gegensatz zum Passwort hat man das Gesicht und den Fingerabdruck immer dabei und beides kann man nicht vergessen. Dazu kommt, dass eine Gewöhnung an biometrische Authentifizierung auch durch andere Anbieter forciert wird, bei zahlreichen Smartphones und Tablets gehören sie inzwischen zum Standard.

Eine Studie der Oxford University in Zusammenarbeit mit Mastercard besagt, dass die grosse Mehrheit der Verbraucher – ganze 93% der Befragten – Biometrie-Lösungen gegenüber passwortbasierten Systemen den Vorzug geben. Der Handel profitiert mit, Mastercard stützt sich auf Erfahrungen von Finanzinstituten, welche berichten, dass der biometrische Authentifizierungsprozess den Kunden in seiner Kaufentscheidung zusätzlich bestärkt. Aufgrund der deutlich verbesserten User Experience können die Abbruchraten bis zu 70% niedriger sein als bei anderen Methoden, wie zum Beispiel dem Einmal-Passwort, das einem per SMS zugesandt wird. 

Peter Bakenecker, Divisional President Germany & Switzerland bei Mastercard:

Biometrische Technologien passen perfekt zu den Erwartungen der Verbraucher an sichere Zahlungsmethoden, die mit ihrem digitalen Lebensstil einhergehen. Verbraucher, Einzelhändler und Finanzinstitute profitieren von einem geschützten und verbesserten digitalen Einkaufserlebnis. Unsere Führungsposition in diesem Bereich zeigt, dass wir uns an die Erwartungen und neuen Anwendungen der Verbraucher anpassen können.

Mastercard fasst die Entscheidung zur Biometrie so zusammen: Herkömmliche Authentifizierungsmethoden können dazu führen, dass der Verbraucher die Website des Anbieters verlässt, weil sie zu zeitintensiv oder kompliziert aufgebaut sind. Um dies zu vermeiden, reicht es nicht mehr aus, sich darauf zu verlassen, was der Nutzer kennt (z.B. Passwörter) und was er besitzt (z.B. Chipkarten). Stattdessen muss man sich darauf konzentrieren, worüber er verfügt (z.B. sein Smartphone) und was ihn identifiziert (biometrische Faktoren). 

Mastercard Identity Check

Mastercard ist seit Jahren im Ausbau biometrischer Technologien in Bezahlverfahren engagiert, um Komfort für Kartenkunden zu schaffen und auch, um die Sicherheit bei Online- und Offlinekäufen auszubauen. 

Mastercard Identity Check, inzwischen in 37 Ländern weltweit verfügbar, ist eine Authentifizierungstechnologie, welche es Personen ermöglicht, Biometrie-Lösungen zu verwenden. Einzigartige Merkmale wie Fingerabdruck, Iris- oder Gesichtserkennung verifizieren die Identität, während man ein Mobilgerät zum Online-Shopping oder für Bankgeschäfte nutzt. Mit dem Verfahren wird im digitalen Einkauf nicht nur Zeit gespart, es verbessert auch die Sicherheit und sorgt für eine reibungslose Bezahlung mit reduzierten Abbruchraten. 

Ein Aktionsplan zur Verbesserung von Komfort und Sicherheit

Der Wechsel zu biometrischen Technologien ist Teil eines neuen Aktionsplans von Mastercard, der Banken, Händlern und Partnern helfen soll, Betrug zu verhindern und generell das Kundenerlebnis im digitalen Raum zu verbessern. Die Neuerungen sind abgestimmt auf die neuen Regulierungen zur Kundenauthentifizierung durch PSD2 und sollen mithelfen, reibungslose Prozesse zu ermöglichen und dadurch vorzeitige Abbrüche im Checkout zu reduzieren. Mit zum Aktionsplan gehört auch ein neues Servicepaket, bestehend aus Mastercard Decision Intelligence und Automatic Billing Updater, das aktuelle Technologien wie zum Beispiel künstliche Intelligenz mit integriert.

Nach Angaben der Kartengesellschaft leistet Mastercard mit diesem Aktionsplan zentrale Beiträge, Partner bei der Erfüllung der PSD2-Regulierungen zu unterstützen. Zudem soll die Checkout-Erfahrung von Kunden optimiert werden, was sich positiv auf die Umsätze auswirken soll.