Revolut: Das FinTech reitet auf seiner eigenen Welle

Bild: Revolut-Gründer und CEO Nikolay Storonsky (rechts) mit Co-Gründer Vlad Yatsenko (links)

Die selbst erzeugte und sehr erfolgreiche Welle basiert auf einem einfachen Geschäftsmodell, das Vielreisende, Weltenbummler und auch Geschäftsleute überzeugt.

Als wir im März 2017 über Revolut berichtet haben, hatte das Startup gerade die Marke von 500'000 aktiven Kunden geknackt. Damals war das FinTech noch keine zwei Jahre alt. Vier Monate später und aktuell um 66 Millionen Dollar (Quelle: Bloomberg) Investorenkapital schwerer, sind es bereits 750'000 Kunden.

Das Businessmodell von Revolut

Die Gründung von Revolut ist entstanden und motiviert aus eigener Erfahrung von Nikolay Storonsky (bis vor zwei Jahren Händler bei der Credit Suisse). Als Viel-Flieger und Viel-Reisender hat Storonsky sich darüber geärgert, dass er bei Geldwechsel, Geldbezug am Automaten, Gebühren und Money Transfer regelmässig kräftig zur Kasse gebeten worden ist. Deshalb hat er zusammen mit Vlad Yatsenko (vorher Technologieentwickler bei der Deutschen Bank) einen Gegenentwurf zu den klassischen Bankdienstleistungen entwickelt: die Bank des 21. Jahrhunderts, als kostengünstige Lösung für einen globalen Lebensstil.

Revolut basiert auf einer digitalisierten Prepaidkarte. Mit der sehr einfach nutzbaren App lassen sich verschiedene Währungen auf einer Karte halten und verwalten. Optimal für Weltreisende und andere mobile Zielgruppen. Und der Name "Revolut" ist Programm: Das FinTech arbeitet zum günstigst möglichen Kurs (Währungskurs wie für Grosshändler) und bietet Leistungen wie Money Transfer, Geldbezug im Ausland am Automaten sowie auf Wunsch physische Debitkarte gebührenfrei oder dann zu Konditionen, die markant unter den üblichen Bankgebühren liegen. Dort, wo Gebühren anfallen, sind sie klar und transparent ausgewiesen.

Warum das FinTech sehr schnell wächst

Das Angebot, "Send free Money Transfers in 26 Currencies to Banks around the Globe. Spend in 120 Currencies with a Revolut Card.", hat bei globalen Zielgruppen und Vielreisenden von Anfang an eingeschlagen. Ob Studenten, Backpacker, Weltenbummler oder vielreisende Geschäftsleute: Wer's unkompliziert und kostengünstig mag, hat's ausprobiert – und ist geblieben.

Das hängt auch damit zusammen, das Storonsky und Yatsenko konsequent die Wünsche ihrer Zielgruppen vorausgedacht und die Probleme der schnell wachsenden Kundengruppen ebenso konsequent mit einer Lösung beantwortet haben. Beispielsweise mit einer virtuellen SIM-Karte, um auch die Roaming-Gebühren für mobile Zielgruppen stark zu reduzieren. Oder mit einem Premium-Account, für Vielreisende, die über das Basisangebot (kostenlos) hinaus stark erweiterte Zusatzleistungen in Anspruch nehmen und bereit sind, dafür 6.99 £ monatlich zu zahlen. Geht Reisenden unterwegs das Geld aus, können sie seit kurzem einen Kredit zwischen 500 und 5'000 £ beanspruchen – Prüfung, Freigabe und verfügbar auf dem Revolut-Konto in Minuten. Eine Übersee-Krankenversicherung nach Mass schützt Reisende im Ausland.

Das soeben gestartete Angebot des Business Accounts mit Corporate Cards und umfangreichen Leistungen für Unternehmen, dürfte ebenfalls gut ankommen.

Das Halten der bestehenden Kunden und der laufende Zustrom von neuen Kunden hat im Kern drei Gründe:

  • Starke Leistungen zu unschlagbaren Konditionen
  • Einfaches und unkompliziertes Handling von Konto und Services
  • Laufende Erweiterung der Service- und Angebotspalette

Revolut agiert extrem agil, schnell, liest die Wünsche seiner Kundengruppen und liefert laufend neue Lösungen, die zu diesen Wünschen passen – oft noch deutlich weitergehen.

Die Expansionspläne von Revolut

Das FinTech beschäftigt aktuell 140 Mitarbeiter und unterhält Niederlassungen in London, Krakau und in Moskau. Mit dem neuen Kapital von 66 Millionen Dollar, aktuell eingesammelt in der zweiten Investitionsrunde, will Revolut noch schneller wachsen. Weiterhin in Europa und neu auch durch die Expansion in Asien und Nordamerika, geplant sind Büros in New York und Singapur. Zudem will Nikolay Storonsky seinen 750'000 Kunden demnächst Kaufen, Halten und Transfer von Kryptowährungen über das Revolut-Konto möglich machen, Zahlungsoptionen inklusive. Zum Start mit Bitcoin, Litecoin und Ethereum.

Storonsky ist davon überzeugt, dass auch in den neuen Märkten, USA und Asien, eine grosse Nachfrage nach den Produkten und Leistungen des FinTechs besteht. Daran mag niemand zweifeln, der Erfolg in Europa gibt ihm recht und bestätigt das Revolut-Geschäftsmodell.

Website Revolut: Geschäftsmodell, Leistungen und Konditionen