HWZ und Voice Meetup Switzerland bringen die erste Übersicht zur Voice User Interface-Landschaft der Schweiz.
Die beiden Institutionen HWZ und Voice Meetup Switzerland haben gemeinsam die erste Voice Map Switzerland geschaffen. Warum, erklären die Macher gleich selbst.
Die Verbreitung und Nutzung von Voice User Interfaces hat in den letzten Jahren stark und markant zugenommen. Voice User Interfaces wie zum Beispiel Voice Assistants führen zu einem veränderten Kundenverhalten und zu einer Vielzahl neuer Touchpoints innerhalb der Customer Journey.
Die Voice Map Switzerland bietet eine erste fundierte Übersicht zur Voice User Interface-Landschaft in der Schweiz und zeigt verschiedene Beispiele von Schweizer Institutionen und Unternehmen mit direktem Bezug zu Voice User Interfaces.
Bemerkenswert im Erklärungsteil der Map ist auch die Abteilung R.I.P. – in diesem Friedhofs-Kapitel werden aus Gründen der lückenlosen Geschichtsschreibung auch jene Voice Apps und Services mitgeführt, die heute nicht mehr verfügbar sind. Aktuell ruhen in dieser Abteilung die Apps von SBB und Swisscom in Frieden, ohne dass deren Blüte oder Niedergang in Vergessenheit geraten könnten.
Wo bleiben Alexa von Amazon und Cortana von Microsoft?
Die beiden sprachgewandten Assistenten sind nicht versehentlich durchs Sieb gefallen – auf unsere Anfrage geben die Autoren zu Protokoll, dass sie vorsätzlich nur jene Assistants in der Map führen, welche "offiziell in der Schweiz verfügbar" sind. Alexa zum Beispiel ist auch in der Schweiz im Einsatz und geschwätzig, allerdings nur mit Murks und Workarounds durch den User selbst zum Plaudern zu bewegen – deshalb eben "nicht offiziell verfügbar". Sollte sich Herr Bezos dereinst auf die Schweiz besinnen – der Platz für Alexa ist reserviert.
Weitere Ausführungen der Autoren zum Markt und zur Entwicklung
Sprechen ist eine der natürlichsten, schnellsten und einfachsten Formen der Interaktion für uns Menschen. Gemäss einer Studie der Stanford University erfolgt die Spracheingabe durch einen Nutzer dreimal schneller als die Eingabe über eine Smartphone-Tastatur. Zudem ist beim Sprechen die kognitive Belastung tiefer als beim Tippen und die Bedienung von digitalen Geräten in bestimmten Situationen einfacher und bequemer – beispielsweise wenn Nutzer nicht auf ein Display sehen können respektive wollen oder die Situation eine physische Bedienung nicht zulässt.
Voice User Interfaces legen zu
Die Nutzung von Voice Assistants wie Amazon Alexa oder Google Assistant hat in den letzten zwei Jahren in den USA sowie in diversen europäischen Ländern markant zugenommen. Die starke Zunahme der Nutzung ist nicht zuletzt auf die hohe Verfügbarkeit von Geräten mit Voice Assistant sowie den technologischen Fortschritt und die verbesserte Spracherkennung und -verarbeitung zurückzuführen.
Weltweit gibt es Schätzungen zufolge über zwei Milliarden Geräte, mit welchen Voice Assistants genutzt werden können. In den USA besitzen gemäss Voicebot über 25 Prozent der Haushalte einen Smart Speaker, in Grossbritannien über 20 Prozent und in Deutschland sind es über 10 Prozent. Gemäss einer Studie der Universität Luzern und der Agentur Farner nutzten Ende 2018 bereits 37 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Sprachsteuerung auf ihren Smartphones, Computern oder Smart Speakers.
Verändertes Kundenverhalten
Die zunehmende Verbreitung und Nutzung von Voice User Interfaces wie beispielsweise Voice Assistants führt zu einem veränderten Kundenverhalten und einer Vielzahl neuer Touchpoints innerhalb der Customer Journey. Unternehmen können durch den Einsatz von Sprachtechnologien nicht nur bestehende digitale Kanäle erweitern (zum Beispiel Webseite, Mobile App, Call Center), sondern auch neue Touchpoints auf neuen digitalen Kanälen schaffen (zum Beispiel Voice App für Voice Assistant).
Erste Übersicht zur Voice User Interface Landschaft der Schweiz
Die Voice Map Switzerland bietet eine fundierte Übersicht zur Voice User Interface Landschaft in der Schweiz. Ziel der Voice Map Switzerland ist es, Transparenz zu den Entwicklungen im Bereich von Voice User Interfaces in der Schweiz zu schaffen. Es werden Beispiele von Unternehmen und Institutionen abgebildet, die bereits Voice Services oder die dafür nötige Technologie anbieten, auf dem Gebiet Forschung betreiben, Experimente mit Voice User Interfaces wagen oder Wissen aus der Praxis vermitteln. Die in der Voice Map Switzerland aufgeführten Unternehmen und Institutionen wurden basierend auf einer Umfrage unter Voice-Experten und Deskresearch definiert.
Regelmässige Aktualisierung
Die erste Voice Map Switzerland wird als Beta-Version veröffentlicht, basierend auf der Annahme, dass sich in der Schweiz noch weitere Unternehmen und Institutionen mit Bezug zu Voice User Interfaces befinden. Zukünftig wird die Voice Map Switzerland in regelmässigen Abständen aktualisiert und mit weiteren Beispielen von Unternehmen und Institutionen ergänzt.