Kryptowelt

Luzerner Kantonalbank startet den Handel mit Kryptowährungen

Hauptgebäude der Luzerner Kantonalbank
Bild: Luzerner Kantonalbank

Die bereits im Sommer 2023 angekündigte Krypto-Initiative der LUKB ist nun bereit für den Markt und für Kunden.

Nach der Zuger und der St. Galler Kantonalbank ist nun die dritte KB mit ihrer Lösung im Markt: Kundinnen und Kunden der Luzerner Kantonalbank (LUKB) können ab sofort Kryptowährungen handeln und bei der LUKB verwahren.

Die Krypto-Services der LUKB

Die Luzerner haben einen langen Anlauf genommen, seit 2020, um interne Kompetenz und eine eigene Infrastruktur für ihre Krypto-Services aufzubauen. Um die anspruchsvolle technologische Umgebung zu entwickeln und zu betreiben, partnert die LUKB mit drei spezialisierten Unternehmen: Krypto-Bank Sygnum, Plattform- und Infrastruktur-Entwickler Fireblocks sowie Handels-Technologie-Anbieter Wyden. 

Das Produkt und die Infrastruktur wurden nach Aussagen der Bank im Vorfeld über mehrere Monate und in verschiedenen Produktphasen erprobt. Anfang März sind die Ampeln auf grün gesprungen, die neuen Krypto-Services sind live und am Start.

Die Infrastruktur ist nahtlos in das Kernbankensystem eingebunden und in die gewohnten Kunden-Umgebungen integriert. Kundinnen und Kunden handeln direkt in ihrem E-Banking oder Mobile Banking. 

Was bietet die neue Lösung der LUKB?

Zum Start stehen zwei Kryptowährungen und ein Stable Coin zur Verfügung: Bitcoin, Ethereum und USD Coin (USDC) von Circle. Die LUKB bietet den Handel rund um die Uhr sowie die Verwahrung der digitalen Assets. Der Kryptohandel ist mit allen bei der LUKB handelbaren Fremdwährungen möglich, beim Fremdwährungswechsel sollen keine keine zusätzlichen Kosten anfallen. 

Voraussetzung für die Verwahrung der Kryptowährungen ist ein Wertschriften-Depot bei der LUKB. Das Depot schlägt mit 0.60 Prozent jährlich zu Buche. Wenn im E-Depot nur Kryptowährungen gehalten werden, besteht kein Mindestpreis.

Investitionen mit kleinem Budget sind möglich, der Mindestbetrag pro Deal liegt bei 50 Franken. Für Investitionen bis CHF 10'000 belastet die LUKB 1.8 Prozent pro Transaktion. Diese Handelsgebühren reduzieren sich gestalffelt und landen bei einer Transaktion ab CHF 100'000 bei 1 Prozent. 

Anlegerinnen und Anleger mit überschaubaren Budgets werden meistens die höchste Fee von 1.8 Prozent bezahlen, weil sie in der Regel weniger als 10'000 Franken pro Deal investieren. In den Gebühren liegt die LUKB im Vergleich mit anderen Anbietern relativ hoch. Die kürzlich gestartete Postfinance gehört nicht zu den Billig-Anbietern, gibt sich jedoch mit 0.95 Prozent pro Transaktion zufrieden, unabhängig vom gehandelten Volumen.

Was kommt nach dem Start?

Neben Bitcoin und Ethereum will die Luzerner Kantonbank in den nächsten Wochen weitere Kryptowährungen aufschalten. Geplant sind auch Krypto-Sparpläne für Kundinnen und Kunden, die regelmässig und in Portionen investieren möchten. 

Zudem will die Bank die Möglichkeit schaffen, Kryptowährungen von anderen Wallets in die Lösung der LUKB ein- und auszuliefern. 

So wie ihre Vorgänger-Kantonalbanken und die Postfinance schafft auch die LUKB einen Rundum-Sorglos-Service für nicht Krypto- und Technologie-affine Menschen. Wer in Kryptos investieren oder mit Kryptowährungen sparen möchte, kann das bei einer wachsenden Zahl von klassischen Banken tun. Ohne sich mit Private Keys oder Wallets auskennen zu müssen.

Die Vorreitergarde der klassischen Banken hat den Kryptohandel für ganz normale Menschen sehr einfach und unkompliziert gemacht.


Aktualisierung der Redaktion | 13. März 2024

Unsere Story zum Markteintritt der LUKB mit Krypto-Services hat einige Diskussionen ausgelöst. Wir haben die Handelsgebühren der LUKB von 1.8 Prozent (bei Investitionen bis CHF 10'000) im Vergleich mit anderen Anbietern als "relativ hoch" bezeichnet, die Postfinance zum Beispiel liegt bei 0.95 Prozent.

Diese Aussage ist korrekt, ebenso unser Hinweis, dass die LUKB auf Wechselkursgebühren verzichtet. Dennoch kann die isolierte Gegenüberstellung der Handelsgebühren einen verzerrten Eindruck vermitteln.

Die LUKB weist mit Recht darauf hin, dass die Gesamtkosten pro Deal bei der LUKB im Vergleich mit der Postfinance günstiger bleiben, weil die Wechselkursgebühren mit ins Gewicht fallen. Die LUKB verzichtet auf diese Gebühren, die Postfinance schlägt 1.13 Prozent dazu. Der faire Gebührenvergleich liegt damit bei 1.8 Prozent (LUKB) vs. 2.08 Prozent (Postfinance).

Angeregt durch unseren Artikel hat die LUKB neu einen Gebühren-Ratgeber aufgeschaltet, der zusätzliche Transparenz in den Krypto-Gebühren-Dschungel der Schweizer Banken bringt.

Die Problematik der verschiedenen Gebühren hat unsere Redaktion schon mehrmals thematisiert. Aktuell haben wir in unserer Story "Die Krux mit den Wechselkursgebühren beim Handel mit Kryptos" das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. In diesem Artikel werden die effektiven Kosten von zehn Banken und Neo-Banken, welche in der Schweiz Krypto-Services anbieten, analysiert und verglichen.